ARTIKEL/TESTS / Asus P5K Premium und Abit IP35 im Test

Layout

Prinzipiell hat Abit das IP35 als Standard-ATX-Platine konzipiert und muss auf den vorgegebenen Abmessungen (12,0 x 9,6 Zoll) die zahlreichen Ausstattungsmerkmale unterbringen. Das Dual-Chipsatz-Design sieht dabei die traditionelle Aufspaltung des Layouts in zwei wesentliche Bereiche vor. Legen wir die Platine richtig herum vor uns und ziehen direkt unterhalb des Back-Panels einen waagrechten Strich über das Board, finden wir oberhalb dieser Linie die P35-Northbridge (Intel MCH), den LGA775 CPU-Sockel, sowie vier DDR2-DIMM-Sockel für bis zu 800 MHz schnellen DDR-Speicher der zweiten Generation. Die Kühlung der Komponenten ist durchweg passiv, setzt auf eine Heatpipe-Verbindung zwischen den Spannungswandlern und der Northbridge und wurde unter dem Markennamen "Silent OTES" zusammengefasst. Die Southbridge ist vom Rest der Kühlung entkoppelt. Des Weiteren finden wir einen 4-Pin Anschlus namens ATX4P1 auf der Platine. Dieser Port soll Grafikkarten im PCIEXP1-Slot mit zusätzlicher Leistung versorgen - ein Feature das wir vor allem von den ersten PCIe-Boards kannten, als Netzteile mit PCI Express Stromanschlüssen kaum verbreitet waren. Das "übliche Problem" zwischen den DIMM-Sockeln und dem primären PEG im Zusammenspiel mit langen Grafikkarten besteht auch beim Layout des IP35: Die Sicherungshaken der DDR2-Module sind bei installierter Grafikkarte nur eingeschränkt zu betätigen. Ein Manko, aber kein schwerwiegender Fehler im Layout.

Mit zum oberen Mainboardteil gehört auch das Back-Panel, das eigentlich alle auf dem Board verfügbaren Anschlüsse nach außen schleift. So finden wir folgende Schnittstellen: PS2 für Tastatur und Maus, Digital-Audio via optischem Leiter, FireWire 400, RJ45 Gigabit-Ethernet, sowie 4x USB 2.0. Für die übrigen FireWire- und USB-Ports liegen Slotbrackets bei bzw. können an das Front-Panel angeschlossen werden.

Im unteren Mainboardbereich befinden sich die Erweiterungsslots, die Southbridge, die Front-Panel-Anschlüsse, SATA2-Ports und der einzige IDE-Kanal, sowie Pins für die externen USB- und FireWire-Ports. Hier haben die Entwickler bei Abit ordentlich gearbeitet und unserer Meinung nach keine groben Fehler beim Layouting der Platine begangen. Durch die Einsparung des zweiten PEG hatte man bei der Platzierung der PCIe/PCI-Slots deutlich mehr Spielraum und hat eine Konfiguration geschaffen, die auch beim Einsatz einer Dual-Slot-Grafikkarte keine Erweiterungsschnittstelle verschwendet. Auf der folgenden Grafik haben wir nochmals alle wichtigen Stellen auf der Platine markiert und geben gleichzeitig einen kleine Übersicht zur Platzierung der einzelnen Chips und Funktionalitäten auf dem IP35.

  1. LGA775 Sockel
  2. P35 (MCH)-Northbridge mit Kühler
  3. ICH9R-Southbridge mit Kühler
  4. DDR2-DIMM-Sockel
  5. PCI Express x16
  6. Marvell 88E8056-NNC1 PHY (GbE an PCIe)
  7. Texas Instruments TSB43AB22A (1394)
  8. Realtek ALC888 (Audio)
  9. JMicron JMB363 (IDE)
  10. ATX-Anschluss und IDE-Kanal
  11. Floppy-Anschluss und 6x SATA2

BIOS

Neben den üblichen Features eines BIOS, wie zum Beispiel das Steuern der Onboard-Komponenten, waren wir natürlich sehr an den Tuning-Möglichkeiten interessiert. Das IP35-BIOS (Version: 24/05/2007) hält hierfür den Menüpunkt "SoftMenu Setup" bereit, das einige Detaileinstellungen erlaubt. Das Menü spaltet sich wesentlich in zwei Unterpunkte (CPU Operating Speed und Voltages Control) auf, die sich manuell steuern oder wahlweise vom System automatisieren lassen. Seitens der Frequenz des Prozessors hat der Benutzer die Möglichkeit den Front Side Bus in 1 MHz-Schritten von 200 bis 600 MHz präzise zu regulieren, den Takt der PCI Express Anschlüsse zu steuern (100 bis 200 MHz, 1 MHz-Schritte) und hat Zugriff auf verschiedene FSB:DRAM-Teiler: 1,00/1,20/1,25/1,50/1,66/2,00. Passend zum Thema Speicher lassen sich auch die Timings der verbauten DDR2-DIMMs manuell konfigurieren. Hierfür steht das Menü "Advanced Chipset Features" zur Verfügung. Lediglich die Command Rate wird automatisch durch das Speicher-SPD übernommen und kann nicht separat gesteuert werden. Als geringste CAS-Latency kann man lediglich 4 Taktzyklen wählen. Hier fehlt unserer Meinung nach klar die Option "3", was aktuelle DDR2-Module bestimmter Hersteller im 400 MHz-Betrieb bereits ohne Schwierigkeiten absolvieren können (siehe OCZ DDR2-1150 Reaper HPC Edition Review).

Werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Spannungen, lässt einem Abit auch hier viel Spielraum für Anpassungen: CPU Core Voltage (1,325 bis 1,945 Volt, 0,02 Volt-Schritte), DDR2 Voltage (1,80 bis 2,10 Volt, 0,05 Volt-Schritte bzw. 2,20 bis 3,00 Volt, 0,1 Volt-Schritte), CPU-VTT Voltage (1,2000/1,2375 Volt), ICH Voltage (1,50 bis 1,70 Volt, 0,05 Volt-Schritte bzw. 1,80 bis 2,00 Volt, 0,1 Volt-Schritte), MCH Voltage (1,25 bis 1,57 Volt, 0,04 Volt-Schritte bzw. 1,65 bis 2,05 Volt, 0,08 Volt-Schritte), CPU GTLREF (61,5/63,0/65,0/67,0 Prozent). Bei allen genannten Spannungen steht außerdem immer die Auto-Option zur Verfügung. Alles in Allem zeigt das BIOS des IP35 von Abit ein ausgewogenes Bild, auch wenn wir kleinere Kritikpunkte anbringen müssen: Die untere Schranke für die CPU-Spannung (VID) liegt mit 1,325 Volt deutlich zu hoch und ein "Undervolten" ist damit hinfällig. Ansonsten mussten wir leider feststellen, dass die Platine im Auto-Betrieb mit einem FSB von 272 MHz arbeitet - dies lässt sich wiederum nur durch manuelles Konfigurieren beheben. Mehr zum Thema Overclocking des Abit IP35 erfahren Sie auf Seite 6.

Autor: Patrick von Brunn
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