ARTIKEL/TESTS / Anschauungsobjekt: Das Antec P180

Einbau der Komponenten

Um mit dem Einbau der Komponenten im Antec beginnen zu können, muss zunächst einiges demontiert werden. So muss neben der Seitenwand der VGA-Fan-Duct ebenso entfernt werden wie die Festplattenkäfige oder der Käfig für das Netzteil. Das ist aber schnell erledigt und stellt kein großes Hindernis dar.

Etwas mager war für unser Empfinden die beigelegte Dokumentation. Dort bekommt man zwar einige Tipps zum Einbau von Festplatten etc., aber relevante Angaben zur schonenden Demontage der Bauteile oder etwa Bebilderungen der Vorgänge sucht man vergebens. So muss man sich in vielen Fällen oftmals auf sein Gespür verlassen, denn nicht immer ist eindeutig erklärt, wie man bei der Montage vorzugehen hat. Der hohe Kunststoff-Anteil der P180 erzwingt ohnehin eine vorsichtige Vorgehensweise, da viele Bauteile wie die Seitenwände oder der Spoiler auf dem Dach des Gehäuses durch kleine Kunststoffnasen gehalten werden.

Dass das in der Praxis unschöne Folgen haben kann, zeigte sich denn auch gleich. Wir entfernten die rückseitigen Rändelschrauben, die die rechte Seitenwand halten, um sie anschließend abzunehmen. Dabei fiel auf, dass die Seitenwand sehr stark klemmte – ungewöhnlich bei einem Gehäuse. Zwar schafften wir es, die Seitenwand abzuziehen, dabei brachen aber zwei der Haltenasen an der unteren Kante des Seitenteils ab. Die Ursache war schnell gefunden: Bei der Montage im Werk hatte man den unteren Festplattenkäfig mit der falschen Rändelschraube befestigt. Diese verfügte über ein langes Griffstück und war eigentlich für die Gehäuserückseite gedacht. Der Käfig hätte mit einer der beiliegenden kurzen Rändelschrauben befestigt werden müssen, da die lange Schraube zu weit herausragt. Durch die Montage der falschen Schraube an dieser Stelle verklemmte sich die Seitenwand und führte zum Abriss der Nasen. Das ist äußerst ärgerlich und spricht nicht für die Qualitätskontrolle seitens Antec, zumal ein Kunde in diesem Fall mit einer Reklamation wenig Erfolg haben dürfte. Die Haltefunktion der Seitenwand ist so jedenfalls beeinträchtigt und die abgebrochenen Nasen wieder anzukleben, ist keine einen langfristigen Erfolg versprechende Maßnahme. Ein solcher Herstellungsfehler ist angesichts des Preises des P180 eigentlich nicht akzeptabel.

Sehr gut gefallen hat uns dagegen die Montage der Festplatten, der Laufwerke und des Mainboards. Das P180 kann ATX-Mainboards aufnehmen, wobei sich vermutlich auch µATX-Boards ohne Probleme einbauen lassen dürften. Zwar verfügt das Gehäuse nicht über einen ausziehbaren Mainboardschlitten, aber durch das relativ große Platzangebot artet die Montage nicht in Fingerakrobatik aus. Die Montageplatte für das Board ist bereits ab Werk mit den passenden Abstandshaltern bestückt, die auch an den richtigen Stellen sitzen. Zwar hatte einer der Abstandshalter ein defektes Gewinde, aber dieses Problem konnte gelöst werden, indem wir die Mainboard-Halteschraube an dieser Stelle mit etwas mehr Kraft eindrehten und so das Gewinde nachschnitten. Die Bohrungen sitzen allesamt sehr passgenau, so dass es bei der Montage der Hauptplatine keine größeren Schwierigkeiten geben sollte. Der vorhandene I/O-Shield auf der Rückseite muss naturgemäß gegen das dem Board beigelegte Pendant ausgetauscht werden. Die Kabel, die die diversen Anschlüsse zur Gehäusefront führen sind ausreichend lang und gut beschriftet. Schön auch: Das Kabel für den Soundausgang bietet einen Standardstecker und sämtlich Anschlüsse nochmals als Einzelstecker, so dass auch Sound-Anschlüsse auf dem Board bedient werden können, die nicht der Norm entsprechen. Insofern ist bei der Mainboard-Montage nicht mit Pannen zu rechnen, wie man das oft bei billigen Gehäusen erlebt.

Das Schienensystem des Antec zur Befestigung der Laufwerke ist schlicht exzellent. Die Schienen werden einfach an die Seiten des jeweiligen Laufwerkes geschraubt und anschließend wird es nach Entfernung der Schachtabdeckung und der dahinter liegenden Stahlplatte an der Gehäusefront von vorne eingeschoben, bis es einrastet. Diese Montagemöglichkeit ist für die vier externen 5,25“- und das 3,5“-Laufwerk vorgesehen. Leider lässt sich die Bedienungsanleitung nicht gerade ausführlich über die Montageposition der Schienen aus, so dass wir für die optimale Position ein wenig experimentieren mussten. Alles in allem stellt dies jedoch kein Problem dar.

Die Festplatten sollten vorzugsweise im unteren, komplett entnehmbaren Käfig montiert werden, da dieser ab Werk mit Silikon-Entkoppelungen ausgestattet ist. Das soll das Laufgeräusch der Platten dämpfen, was in der Praxis recht gut gelingt. Umgewöhnen muss man sich hier auch hinsichtlich der Montagerichtung der Platten, denn diese werden hochkant eingebaut und mit den beiliegenden langen Spezialschrauben befestigt. Weitere 3,5“-Platten können mittels eines Schienensystems im oberen, ebenfalls demontierbaren Käfig eingebaut werden, der auf der linken Seite zudem über ein Kleinteilefach verfügt. Der Nutzwert dieses Faches ist allerdings begrenzt, da man, um es zu erreichen, entweder den Käfig ausbauen oder die linke Seitenwand demontieren muss. Ersteres bedeutet, die Kabel der Laufwerke abzuziehen und letzteres erfordert einen höheren Montageaufwand.

Die Erweiterungskarten sind ebenfalls schnell und problemlos eingebaut, werden in den PCI-Slots an der Gehäuserückwand allerdings nicht durch die inzwischen verbreiteten Clip-Systeme, sondern konventionell durch normale Schrauben gehalten. Hier ist alles passgenau ausgeführt und sollte keine Probleme machen. Zudem lassen sich die normalen Schrauben in Eigenregie durch Rändelschrauben ersetzen. Das stellt keine allzu hohe Investition dar und erhöht den Nutzwert.

Autor: Jochen Schembera
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