ARTIKEL/TESTS / ZOTAC RTX 4080 AMP Extreme AIRO im Test

Technische Daten

Die AD102-300 GPU ist das derzeitige Flaggschiff der GeForce-RTX-40-Serie, wobei sie nicht die volle Ausbaustufe des Chips darstellt (siehe Seite 3 des Artikels). Die darauf basierende GeForce RTX 4090 kann in Summe auf 128 SMs zählen und hat damit Zugriff auf satte 16.384 ALUs („CUDA-Cores“). Die Anzahl der RT-Kerne entspricht 128, die Tensor-Kerne sind mit 512 ebenfalls deutlich mehr als bei einer GeForce RTX 3090 Ti, der Speerspitze der Ampere-Generation. Ergänzt wird die 4090 durch ein 384 Bit breites Speicherinterface zur Anbindung von GDDR6X-Speicher, der mit 24 GB in der Founders Edition eine solide Größe aufweist. Die Arbeitsfrequenz des Speichers beträgt 1.313 MHz, so dass sich ein effektiver Takt von 21.008 MHz und eine Speicherbandbreite von 1.008 GB/s ergeben ‒ alles Eckdaten, die wir von der RTX 3090 Ti kennen.

Seit ein paar Wochen neu dabei ist die Chip-Variante AD103-300, die als Basis für die GeForce RTX 4080 mit 16 GB GDDR6X-Speicher dient. Ausgestattet mit 76 SMs, kann die RTX 4080 auf 9.728 ALUs zurückgreifen. Entsprechend sind auch die RT- und Tensor-Kerne skaliert und mit 76 bzw. 304 bemessen. Über ein 256 Bit breites Speicherinterface werden 16 GB VRAM angesprochen, der Speichertakt beträgt flotte 1.400 MHz und ermöglicht so rund 717 GB/s. Der vollständige Vergleich der technischen Daten befindet sich am Ende dieser Seite.

Drei Axial-Lüfter sind für die Frischluftzufuhr zuständig.

Drei Axial-Lüfter sind für die Frischluftzufuhr zuständig.

Die Leistungsaufnahme der Founders Edition gibt Nvidia mit 320 Watt an (Total Graphics Power, kurz TGP), was dem Wert der RTX 3080 entspricht. Diesen Wert übernimmt auch Board-Partner ZOTAC für seine AIRO-Variante, die über einen 16-Pin-PCIe-Anschluss (12VHPWR) mit Leistung versorgt wird und über diese Zuleitungen satte 450 Watt zur Verfügung hat. Wer kein Netzteil mit 12VHPWR hat, kann den beiliegenden Adapter verwenden und drei konventionelle 8-Pin-Anschlüsse nutzen. Mehr zur Leistungsaufnahme gibt es auf Seite 18 des Tests. Den Boost-Takt hat der Hersteller ab Werk um 60 MHz auf 2.565 MHz angehoben (+2,4%), was auch dem Plus der SG-Version von KFA2 (Test) oder der iCHILL X3 von INNO3D (Test) entspricht. Die Frequenz des VRAMs bleibt gegenüber der Nvidia-Referenz unverändert.

Vier Slots Bauhöhe werden beim Einbau im Gehäuse belegt.

Vier Slots Bauhöhe werden beim Einbau im Gehäuse belegt.

Mit 3,5 Slots Bauhöhe ist die ZOTAC-Grafikkarte ein echtes Monstrum. Wer nur drei Slots Bauhöhe zur Verfügung hat, sollte vor dem Kauf genau prüfen, ob der Bolide Platz im Gehäuse findet (72,1 mm Höhe; Herstellerangabe).

Die AMP Extreme AIRO (Kurzform für „AIR-optimiertes Design“) nutzt das IceStorm 3.0-Kühlsystem in seiner größten Ausbaustufe, um die stärkste Kühlleistung zu gewährleisten. Die drei 110 mm große Axial-Lüfter wurden im Vergleich zur Vorgänger-Generation weiter optimiert, um Luftstrom und Luftdruck zu maximieren. Die Lüfterhöhe wurde deutlich erweitert, um einen optimalen Luftstrom zu gewährleisten. Ein gegenläufiger Mittellüfter reduziert die Luftverwirbelung und trägt mit einem gleichmäßigeren Luftstrom zur Geräuschminimierung bei.

Neun Kupfer-Heatpipes sind für einen erhöhten Oberflächenkontakt mit der GPU vertikal angeordnet, wodurch mehr Wärme entzogen und über die gesamte Länge des Kühlkörpers verteilt wird. Die vernickelte Kupferplatte wird mit einer Vapor Chamber kombiniert. FREEZE Fan Stop sowie das Active Fan Control Feature lassen die Grafikkarte effizienter und leiser arbeiten. FREEZE stoppt die Lüfter, wenn sich die GPU im Leerlauf befindet, während Active Fan Control dem Benutzer erlaubt, die Lüfter-Drehzahlen unabhängig voneinander einzustellen.

Mit dem FireStorm-Tool kann die Grafikkarte überwacht und konfiguriert werden (Bildquelle: ZOTAC)

Mit dem FireStorm-Tool kann die Grafikkarte überwacht und konfiguriert werden (Bildquelle: ZOTAC)

Das Design umfasst weiterhin eine 5-Zonen SPECTRA 2.0 RGB-Beleuchtung. Ein 3-Pin RGB-Header ermöglicht die Synchronisierung der Grafikkartenbeleuchtung mit einem externen RGB-LED-Stripe. Wie alle Modelle der AMP Extreme Familie, bietet auch die RTX 4080 eine Dual-BIOS-Funktion, die über das FireStorm-Tool gesteuert werden kann. Benutzer können so zwischen den Modi QUIET für eine geringere Geräuschkulisse bei etwas höheren Temperaturen oder AMPLIFY für niedrigere Temperaturen bei etwas höherem Geräuschpegel auswählen.

Auf der Rückseite befindet sich eine massive Backplate, deren Oberfläche ebenfalls mit Beleuchtungselementen versehen ist. Mehr zur Temperatur- und Geräuschentwicklung erfahren Sie auf Seite 18 des Tests.

Am Slot-Bracket finden wir die üblichen Anschlüsse vor.

Am Slot-Bracket finden wir die üblichen Anschlüsse vor.

Seitlich ist der 12VHPWR-Anschluss zu finden.

Seitlich ist der 12VHPWR-Anschluss zu finden.

NVLink wird wie bei der GeForce RTX 4080 nicht unterstützt. Hinsichtlich der Anschlussmöglichkeiten für Monitore bietet die neue GeForce RTX 1 x HDMI 2.1 und 3 x DisplayPort 1.4a. Die erhöhte Bandbreite von HDMI 2.1 ermöglicht beispielsweise eine einzige Kabelverbindung zu 8K-HDR-Fernsehern für Spiele mit ultrahoher Auflösung. Während die Ampere-Grafikchips bereits AV1-Decoding unterstützt haben, sorgt die 8. Generation NVENC auch für HW-Support beim Encoding von AV1. Zudem arbeitet der AV1 Encoder bis zu 40 % effizienter als der H.264 Encoder in den RTX-30-GPUs. Alle RTX-40-Modelle mit 12 GB oder mehr VRAM sind zudem mit Dual NVENC Encodern ausgestattet und erlauben z.B. Video-Encoding bei 8K/60. Die fünfte Generation des NVDEC unterstützt nun insgesamt folgende Formate: MPEG-2, VC-1, H.264 (AVCHD), H.265 (HEVC), VP8, VP9 und AV1.

Folgend die technischen Eckdaten im Vergleich mit der GeForce RTX 4090 und RTX 3080 Ti.

Hersteller Nvidia
Produktbezeichnung GeForce RTX 3080 Ti GeForce RTX 4080 GeForce RTX 4090
Logo
Architektur Ampere Ada Lovelace
Grafikchip GA102 AD103 AD102
Fertigung 8 nm 5 nm
Transistoren ca. 28,3 Mrd. ca. 45,9 Mrd. ca. 76,3 Mrd.
CUDA-Cores 10.240 9.728 16.384
Tensor-Cores 320 (3. Gen) 304 (4. Gen) 512 (4. Gen)
Raytracing-Cores 80 (2. Gen) 76 (3. Gen) 128 (3. Gen)
Basistakt 1.365 MHz 2.205 MHz 2.230 MHz
Boosttakt 1.665 MHz 2.505 MHz 2.520 MHz
FP32-Rechenleistung 34.099 GFLOPS 48.737 GFLOPS 82.575 GFLOPS
FP16-Rechenleistung 34.099 GFLOPS 48.737 GFLOPS 82.575 GFLOPS
ROPs 112 176
TMUs 320 304 512
Speichertakt 9.504 MHz 11.200 MHz 10.502 MHz
Speicherinterface 384 Bit 256 Bit 384 Bit
Speicherbandbreite 912 GB/s 717 GB/s 1.008 GB/s
Speichermenge 12 GB GDDR6X 16 GB GDDR6X 24 GB GDDR6X
Interface PCIe 4.0
Leistungsaufnahme 350 Watt 320 Watt 450 Watt
Auf der Rückseite befindet sich eine große Backplate.

Auf der Rückseite befindet sich eine große Backplate.

Autor: Patrick von Brunn, Stefan Boller
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