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Western Digital WD_BLACK SN770 1 TB

Die Verpackung der WD_BLACK SN770 1 TB.

Die Verpackung der WD_BLACK SN770 1 TB.

Offiziell beschreibt Western Digital die SN770 als „speziell aufs Gaming ausgelegte SSD“. Werfen wir einen genaueren Blick auf die technischen Daten der Drives, lassen sich einige markante Eckpunkte ausmachen. Bei den Modellen der SN770-Familie handelt es sich um SSDs mit PCIe Gen4-Interface, deren Herzstück ein SanDisk-Controller (20-82-10081-A1) bildet, über den allgemein nur wenig Informationen bekannt sind. Da SanDisk schon seit vielen Jahren eine hundertprozentige Tochter von Western Digital ist, kann man also durchaus behaupten, dass der Hersteller hier die Kernkomponente der Drives vollständig im eigenen Haus entwickelt.

Kombiniert wird dieser Controller mit Flashspeicher von KIOXIA (ehemals Toshiba). Dabei handelt es sich um 3D-NAND-Flash in TLC-Technologie mit 112 Lagen, auch als BiCS5 bekannt. Externer DRAM-Pufferspeicher kommt nicht zum Einsatz, stattdessen setzt WD bei der SN770 auf die „Host-Memory-Buffer“-Technologie, kurz HMB. Dabei werden 64 MB des vorhandenen Arbeitsspeichers als Cache verwendet. Bei der Kühlung von Controller und Flashspeicher verzichtet man auf Grafit- oder Kupferbeschichtung oder gar einen echten Kühlkörper.

Die Laufwerke bieten hohe Geschwindigkeiten von sequenziellem Lesen bis zu 5.150 MB/s und sequentiellem Schreiben bis zu 4.900 MB/s, wobei die maximal mögliche Performance abhängig vom Modell ist (siehe Seite 3 des Artikels). Die hier und heute im Test befindliche 1-TB-Version erreicht die zuvor genannten Maximalwerte. Die IOPS für 4K lesen/schreiben gibt der Hersteller mit ordentlichen 740k/800k an. Hinsichtlich Verschlüsselung (z.B. AES) und Features wie TCG Opal hat die SN770 nichts zu bieten.

Die WD_BLACK SN770 1 TB kommt ohne Kühlkörper aus.

Die WD_BLACK SN770 1 TB kommt ohne Kühlkörper aus.

TLC-Speicher erreicht Technologie-bedingt nicht die Leistungsdaten von MLC oder gar SLC, weshalb die Hersteller entsprechende Techniken einsetzen, um die Performance auf ein vergleichbares Niveau anzuheben. Daher wird ein Pseudo-SLC-Cache verwendet, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Dabei wird ein Teil der Speicherzellen im SLC-Modus (1 statt 3 Bit) betrieben und damit als schneller Zwischenspeicher verwendet. Dadurch wird für gewöhnlich eine hohe Spitzenperformance bei Bursts erreicht, längere Schreibvorgänge lassen die Performance dann aber einbrechen, da der Zwischenspeicher zunächst zurückgeschrieben werden muss, was sonst in Zeiträumen ohne Schreiblast geschieht. Genauere Angaben zum SLC-Cache der SN770 und dessen Größe macht WD in seinen Datenblättern nicht. Dass ein entsprechendes System zum Einsatz kommt, ist bei TLC-SSDs obligatorisch.

Der Hersteller spezifiziert für die SN770 eine MTBF (mittlere Ausfallzeit; Mean Time Between Failures) von 1.750.000 Stunden. Bezüglich der Zuverlässigkeit bzw. maximalen Schreiblast im Garantiezeitraum gibt der Hersteller für unser 1-TB-Sample genau 600 TBW (Total Bytes Written) bzw. rund 329 GB/Tag oder 0,33 DWPD (Drive Writes Per Day) bei einer Garantiezeit von fünf Jahren an. Dieser Wert skaliert allerdings abhängig vom Gesamtvolumen der SSD (siehe Tabelle auf Seite 3). Die Garantiezeit verkürzt sich entsprechend, wenn die maximale Schreiblast vor Ablauf der fünf Jahre erreicht wird.

Mit dem Western Digital Dashboard bietet der Hersteller ein Tool für zusätzliche Berichte und Hilfsprogramme zur Diagnose von Problemen mit den eigenen Solid State Drives an. Dazu gehören beispielsweise die einfache Anzeige von Laufwerksattributen, das sichere Löschen aller Daten oder die Aktualisierung der Firmware. Die Geschwindigkeit zu überwachen und sogar die Leistungsfähigkeit optimieren ist ebenfalls möglich.

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Das Western Digital Dashboard zur Wartung von SSDs (Bild: Western Digital).

Autor: Patrick von Brunn, Stefan Boller
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