ARTIKEL/TESTS / Sapphire NITRO+ Radeon RX 6650 XT im Test

Technische Daten

Bei der NITRO+ Radeon RX 6650 XT von Sapphire handelt es sich um eine Grafikkarte auf Basis eines Navi-23-Derivats (Navi 23 KXT). Dieser Grafikchip bietet 32 CUs und damit 2.048 FP32-ALUs. Ergänzt werden die technischen Eckdaten von 128 Textureinheiten (TMUs) sowie 64 ROPs. Die GPU selbst arbeitet mit einer Spielefrequenz (oder Gametakt genannt) von satten 2.410 MHz und kann per Boost sogar auf bis zu 2.635 MHz beschleunigen (Referenzwerte). Auch hier hat Entwickler AMD die Eckdaten gegenüber der Navi-23-XT-Version (RX 6600 XT; 2.359 MHz Gametakt und 2.589 MHz Boost-Takt) nach oben angepasst. Mechanisch ist der PCIe-Anschluss als x16-Version ausgeführt, aktiv verwendet werden aber nur acht Lanes.

Die 8 GB GDDR6-Speicher sind über ein 128 Bit breites Interface an die GPU angebunden. Dazwischen arbeitet ein schneller Infinity Cache mit 32 MB, der als Pufferspeicher dient und unnötige Speicherzugriffe verhindern soll. Dadurch verspricht AMD eine effektiv deutlich höhere Speicherbandbreite, als die rein rechnerisch bestimmten 280 GB/s des 8.750 MHz schnellen VRAMs. Gegenüber der RX 6700 XT ist die Speicherfrequenz ohnehin höher (+750 MHz) und sollte vor allem bei steigender Auflösung für Vorteile sorgen. Mehr zur Performance ab Seite 6 des Artikels.

Bei der NITRO+ RX 6650 XT Karte verwendet Sapphire zwei Axial-Lüfter mit 95 mm.

Bei der NITRO+ RX 6650 XT Karte verwendet Sapphire zwei Axial-Lüfter mit 95 mm.

Die Leistungsaufnahme der Referenzkarte gibt AMD mit 180 Watt (+20 Watt gegenüber der RX 6600 XT) an und spricht hierbei von einer Thermal Board Power, kurz TBP. Sapphire spendiert der NITRO+ 23 zusätzliche Watt und somit eine TBP von 203 Watt. Damit steht weitere Leistung für noch höhere Taktraten bereit. Die Karte wird über einen einzelnen 8-Pin-PCIe-Anschlüsse mit Leistung versorgt und hat somit satte 225 Watt zur Verfügung (75 Watt PCIe Slot + 150 Watt 8-Pin Anschluss). Mehr zur Leistungsaufnahme lesen Sie auf Seite 18 des Artikels.

Typisch für die NITRO+ Ausführungen von Sapphire ist ein Dual-BIOS mit entsprechender Umschaltfunktion. Über einen BIOS-Schalter an der Grafikkarte kann der Nutzer zwischen verschiedenen UEFI-Versionen wählen und die Karte in grundlegend unterschiedlichen Modi betreiben. Ab Werk befindet sich die NITRO+-Karte im Performance Mode, was in 2.524 MHz Gametakt (+114 MHz bzw. 4,7 Prozent) und 2.694 MHz Boosttakt (+59 MHz bzw. 2,2 Prozent) resultiert. Alternativ gibt es noch einen Silent Mode, der den Schwerpunkt auf einen flüsterleisen Betrieb legt. Bei diesem Modus werden Zieltakte verringert und Zieltemperaturen erhöht, um einen potenziell ruhigeren Betrieb zu ermöglichen. Die dritte Stellung des BIOS-Schalters erlaubt die Einstellung per TriXX-Software, über die auch ein weiterer Modus namens TOXIC BOOST möglich ist. Der Speichertakt der 8 GB GDDR6 bleibt unverändert und beträgt 8.750 MHz.

Per BIOS-Schalter kann man zwischen verschiedenen Betriebsmodi der Karte wählen.

Per BIOS-Schalter kann man zwischen verschiedenen Betriebsmodi der Karte wählen.

Sapphire sieht einen einzelnen 8-Pin-Anschluss für die Stromversorgung des RX 6600 XT Boliden vor.

Sapphire sieht einen einzelnen 8-Pin-Anschluss für die Stromversorgung des RX 6600 XT Boliden vor.

Für die Kühlung der wesentlichen Komponenten der NITRO+ zeichnet sich ein von Sapphire getaufter Tri-X-Kühler verantwortlich. Die GPU wird von einem massiven Alu-Kern umgeben, dessen aufgenommene Wärme über vier Heatpipes an den großflächlichen Kühlkörper abgegeben wird. Bei den verbauten Lüftern handelt es sich um insgesamt zwei axiale Ausführungen mit jeweils 95 mm Durchmesser. Die Lüfter sind mit „Angular Velocity Fan Blades“ ausgestattet, wodurch mehr Durchsatz bei gleichzeitig leiserem Betrieb möglich sein soll. Im 2D-Betrieb sorgt die Lüftersteuerung für einen Stillstand der Lüfter. Die Bauhöhe gibt der Hersteller mit 2,5 Slots an, was für eine Karte dieser Leistungsklasse recht üppig ist.

Die NITRO+ wird außerdem durch verschiedene RGB-Elemente, wie ein seitlicher Sapphire-Schriftzug, beleuchtet. Über die Software TriXX (Download) besteht Zugriff auf eine Fülle von LED-Farben in Verbindung mit einer Auswahl an RGB-Beleuchtungsmodi, darunter der „Fan Speed Mode“, der „PCB Temperature Mode“ und der farbenfrohe „Rainbow-Modus“. Der 3-Pin-Header am Ende der Grafikkarte ermöglicht die externe Synchronisation der RGB-LEDs zwischen der Grafikkarte und dem Mainboard des Systems. Ein passendes Kabel liegt jedoch nicht bei.

Die NITRO+ Grafikkarte kommt mit drei DisplayPort-Anschlüssen und einem HDMI-Port.

Die NITRO+ Grafikkarte kommt mit drei DisplayPort-Anschlüssen und einem HDMI-Port.

Hinsichtlich der Anschlussmöglichkeiten für Monitore bietet die Radeon-Grafikkarte 1 x HDMI 2.1 und 3 x DisplayPort 1.4a. Die erhöhte Bandbreite von HDMI 2.1 ermöglicht erstmals eine einzige Kabelverbindung zu 8K-HDR-Fernsehern für Spiele mit ultrahoher Auflösung. Unterstützung für AV1-Decodierung und weitere Videocodecs gehört ebenso mit zum Featureset.

Folgend die technischen Eckdaten im Vergleich mit weiteren Modellen der aktuellen Radeon-RX-6000-Familie.

Hersteller AMD
Produktbezeichnung Radeon RX 6600 XT Radeon RX 6650 XT Radeon RX 6700 XT
Logo
Architektur RDNA 2
Grafikchip Navi 23 Navi 22
Fertigung 7 nm
Transistoren ca. 11,1 Mrd. ca. 17,2 Mrd.
Compute Units 32 40
FP32-ALUs 2.048 2.560
Raytracing-Hardware
Gametakt 2.359 MHz 2.410 MHz 2.424 MHz
Boosttakt 2.589 MHz 2.635 MHz 2.581 MHz
FP32-Rechenleistung 10.605 GFLOPS 10.793 GFLOPS 13.215 GFLOPS
FP16-Rechenleistung 21.210 GFLOPS 21.586 GFLOPS 26.430 GFLOPS
ROPs 64
TMUs 128 160
Speichertakt 8.000 MHz 8.750 MHz 8.000 MHz
Speicherinterface 128 Bit 192 Bit
Speicherbandbreite 256 GB/s 280 GB/s 384 GB/s
Speichermenge 8 GB GDDR6 12 GB GDDR6
Infinity Cache 32 MB 96 MB
Interface PCIe 4.0 x8 PCIe 4.0 x16
Leistungsaufnahme 160 Watt 180 Watt 230 Watt
Auf der Rückseite der Karte befindet sich eine großflächige Backplate in weißer Lackierung.

Auf der Rückseite der Karte befindet sich eine großflächige Backplate in weißer Lackierung.

Autor: Patrick von Brunn, Stefan Boller
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