ARTIKEL/TESTS / KFA2 GeForce GTX 1660 SUPER EX im Test

Technische Daten

Die Turing-Architektur ist der offizielle Nachfolger der Pascal-Architektur, die rund zwei Jahre das Maß aller Dinge war. Eines der großen Themen bei der Neuvorstellung ist Raytracing, das Nvidia bei der Entwicklung der neuen Turing-Architektur in den Fokus gerückt hat. Dennoch hat Turing noch mehr Neuerungen im Vergleich zu seinen Vorgängern zu bieten. Die GeForce RTX 20 Series basiert auf insgesamt drei verschiedenen GPUs: Diese sind die TU102 als Spitzenmodell, die TU104 und die TU106, die für kleinsten RTX-20-Grafikkarten herangezogen wird. Alle GPUs basieren auf einem 12-nm-Fertigungsprozess von Partner TSMC und umfassen je nach Ausbaustufe bis zu 18,6 Mrd. Transitoren bzw. eine Chipfläche von satten 754 mm². So groß war noch keine Gamer-GPU jemals zuvor!

Zwischenzeitlich hat Nvidia die Turing-Architektur auch auf Einsteiger- und Mainstream-Modelle ausgeweitet und die GeForce-GTX-16-Familie ins Leben gerufen. Dort sind die GPUs TU116 und TU117 beheimatet, wobei der TU117-Chip mit 4,7 Mrd. Transistoren das bislang kleinste Turing-Derivat ist. TU116 kommt mit 6,6 Mrd. kleinen Schaltern. Alle genannten Grafikprozessoren basieren auf einem PCIe 3.0 Interface.

Zwei axiale Lüfter sorgen für ausreichende Frischluftzufuhr.

Zwei axiale Lüfter sorgen für ausreichende Frischluftzufuhr.

Die GPU-Varianten TU102 und TU104 kommen auf den GeForce RTX Modellen 2080 Ti, 2080 und der 2080 SUPER zum Einsatz. Das direkt darunter angesiedelten Turing-Modelle hören auf die Bezeichnung GeForce RTX 2070 sowie RTX 2070 SUPER und basiert auf der TU106-GPU, während die Varianten GeForce RTX 2060 und RTX 2060 SUPER den günstigeren Einsteigerbereich abdecken und auf den gleichen Chip setzen. Die maximale Ausbaustufe in der TU102-GPU arbeitet mit sechs Graphics Processing Clusters (GPCs) mit je einer Raster-Engine und vier Texture Processing Clusters (TPCs). Dieser Grafikchip kann auf satten 68 Streaming Multiprocessors (SMs) zurückgreifen und verfügt somit über 4.352 ALUs, 88 ROPs und 272 TMUs. Hinzu kommen noch 544 separate Tensor-Cores und 68 Kerne für Raytracing-Aufgaben. Tensor-Cores für KI-Berechnungen waren bisher nur bei Volta vorhanden und fanden nun auch ihren Weg in den Gaming-Bereich.

Seitlich angebrachte RGB-LEDs sorgen für die optische Untermalung.

Seitlich angebrachte RGB-LEDs sorgen für die optische Untermalung.

Die abgespeckten GPU-Varianten TU117 und TU116 sind die Grundlage der GTX-16-Serie. Der kleinste Sprössling ist die TU117, die auf 16 Streaming Multiprocessors (SMs) Zugriff hat und somit bis zu 1.024 ALUs für Rechenaufgaben bereithält und 32 ROPs und 64 TMUs beinhaltet. Die TU116-GPU hat in Summe 24 SMs zur Verfügung und bietet damit bis zu 1.536 ALUs, 48 ROPs und 96 TMUs. Letztere ist die Basis für die Grafikkarten GeForce GTX 1660, GTX 1660 Ti sowie GTX 1660 SUPER. Allen genannten Varianten steht ein 192 Bit breites Speicherinterface bereit, das je nach Modell GDDR5 oder GDDR6 mit jeweils 6 GB Größe adressieren kann. Mehr Informationen dazu in den technischen Eckdaten am Ende der Seite.

Xtreme Tuner Plus.

Xtreme Tuner Plus.

Für gewöhnlich bieten „EX“-Grafikkarten von KFA2 bereits ab Werk ein paar zusätzliche MHz und sind damit schneller als das entsprechende Referenzdesign von Nvidia. Ab Werk wurde die Taktschraube der GeForce GTX 1660 SUPER EX bereits angezogen (1.815 MHz; +30 MHz) und zudem sind bereits einige Vorbereitungen für einfaches Overclocking getroffen. Wer ganz einfach noch ein paar extra MHz herauskitzeln möchte, wird sich über 1-Click OC freuen. Mithilfe der Software Xtreme Tuner Plus kann man mit nur einem Mausklick die Boost-Taktfrequenz der GPU auf 1.830 MHz erhöhen und so ein Plus von insgesamt 45 MHz (oder +2,5%) gegenüber der originalen Taktung erreichen. GPU-Basistakt und auch die Speicherfrequenz sind hingegen unverändert und werden durch 1-Click OC nicht beeinflusst.

Die Thermal Design Power (TDP) wird von Nvidia mit 125 Watt angegeben, weshalb für die Stromversorgung ein 8-Pin-PCIe-Anschluss ausreichend ist. Dies gilt gleichermaßen auch für die KFA2-Karte, die zwar mithilfe von 1-Click OC übertaktet an den Start geht, jedoch keine zusätzliche Einspeisung benötigt. Mehr zur Leistungsaufnahme unseres Testprobanden erfahren Sie ab Seite 17 des Reviews. Bei der Kühlung des Custom-Designs setzt der Hersteller auf ein Heatpipe-Konzept (drei) mit insgesamt zwei Slots Bauhöhe. Der Kühlkörper wird wiederum von zwei 90-mm-Axial-Lüftern gekühlt. Seitlich wird der Schriftzug „What’s your game?“ von einer RGB-LED-Beleuchtung in Szene gesetzt.

Am Slot-Bracket sind HDMI-, DVI-D- und DisplayPort-Anschlüsse zu finden.

Am Slot-Bracket sind HDMI-, DVI-D- und DisplayPort-Anschlüsse zu finden.

Alle aktuellen Turing-GPUs unterstützen DisplayPort 1.4a sowie HDMI 2.0b mit HDCP 2.2 und Grafikkarten bieten entsprechende Anschlüsse am Slot-Bracket. Hinzu kommt ein DVI-D-Anschluss zur Verbindung mit älteren Monitoren. HDMI 2.1 ist demnach also noch kein Thema bei den ersten Turing-Chips. 8K-Displays können derweil mit 60 Hz und HDR angesteuert werden (DSC-Kompression). Nebenbei kann die Video-Engine nun auch 8K-Aufnahmen mit HEVC-Codec (H.265) mit 30 fps und HDR beschleunigen. Auch hinsichtlich der Qualität bei Streaming (z.B. YouTube) soll der überarbeitete Encoder besser abschneiden als der Software-Renderer.

Hersteller Nvidia
Produktbezeichnung GeForce GTX 1660 SUPER GeForce GTX 1660 Ti GeForce RTX 2060
Logo
Architektur Turing
Grafikchip TU116 TU106
Fertigung 12 nm
Transistoren ca. 6,6 Mrd. ca. 10,8 Mrd.
CUDA-Cores 1.408 1.536 1.920
Tensor-Cores 240
Raytracing-Cores 30
Basistakt 1.530 MHz 1.500 MHz 1.365 MHz
Boosttakt 1.785 MHz 1.770 MHz 1.680 MHz
FP32-Rechenleistung 5.055 GFLOPS 5.437 GFLOPS 6.451 GFLOPS
FP16-Rechenleistung 10.110 GFLOPS 10.875 GFLOPS 12.902 GFLOPS
ROPs 48
TMUs 88 96 120
Speichertakt 7.000 MHz 6.000 MHz 7.000 MHz
Speicherinterface 192 Bit
Speicherbandbreite 336.000 MB/s 288.000 MB/s 336.000 MB/s
Speichermenge 6 GB GDDR6
DirectX (Feature-Level) 12_1
Multi-GPU
Stromsparmechanismus
Leistungsaufnahme 125 Watt 120 Watt 160 Watt
Auch auf der KFA2-Grafikkarte sorgt eine großflächige Backplate für bessere Kühleigenschaften.

Auch auf der KFA2-Grafikkarte sorgt eine großflächige Backplate für bessere Kühleigenschaften.

Autor: Patrick von Brunn, Stefan Boller
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