ARTIKEL/TESTS / Toshiba RC500 NVMe SSD 500 GB im Test

Toshiba RC500 NVMe SSD 500 GB

Die RC500 von KIOXIA setzt auf den bekannten BiCS4-Flash von Toshiba und TLC-Technologie. Zwar suchen wir KIOXIA noch vergeblich auf der Verpackung, finden dafür aber OCZ wieder.

Die RC500 von KIOXIA setzt auf den bekannten BiCS4-Flash von Toshiba und TLC-Technologie. Zwar suchen wir KIOXIA noch vergeblich auf der Verpackung, finden dafür aber OCZ wieder.

Werfen wir einen Blick auf die technischen Eckdaten der RC500, gehört die Serie ganz klar in den Mainstream-Bereich und richtet sich auch laut Datenblatt an Desktops- und Notebooks. Ein hohes Maß an Performance wird durch den Einsatz des NVMe-Protokolls (Version 1.3c) und der Anbindung des Controllers per PCI-Express 3.0 mit 4 Lanes erreicht. Als Controller setzt KIOXIA einen hauseigenen Toshiba TC58NC1202GST mit vier Kanälen ein, dem man gelegentlich nachsagt, dass er ein Rebrand des Phison PS5012-E12 sei. Seitens der Speicherchips kommt der von anderen Drives bekannte Toshiba BiCS4 zum Einsatz. Dabei handelt es sich um 3D-TLC-NAND mit 96 Lagen, der sehr hohe Packungsdichten möglich macht. Flankiert wird der Controller von einem DDR4-DRAM-Cache (Typ: H5AN4G6NBJR) von SK hynix, der 512 MB fasst und der Geschwindigkeitsklasse DDR4-2400 entspricht.

TLC-Speicher erreicht Technologie-bedingt nicht die Leistungsdaten von MLC oder gar SLC, weshalb die Hersteller entsprechende Techniken einsetzen, um die Performance auf ein vergleichbares Niveau anzuheben. Daher wird ein Pseudo-SLC-Cache verwendet, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Dabei wird ein Teil der Speicherzellen im SLC-Modus (1 statt 3 Bit) betrieben und damit als schneller Zwischenspeicher verwendet. Dadurch wird für gewöhnlich eine hohe Spitzenperformance bei Bursts erreicht, längere Schreibvorgänge lassen die Performance dann aber einbrechen, da der Zwischenspeicher zunächst zurückgeschrieben werden muss, was sonst in Zeiträumen ohne Schreiblast geschieht. Dass KIOXIA auch bei der RC500 einen solchen SLC-Cache verwendet, war zu erwarten. Über die Größe und genauere Funktionsweise schweigt man sich allerdings aus.

Die SSD von KIOXIA trägt noch die Bezeichnung Toshiba RC500.

Die SSD von KIOXIA trägt noch die Bezeichnung Toshiba RC500.

Als 3D-NAND-Flash setzt die RC500 auf Toshiba BiCS4-Flashes mit 96 gestapelten Lagen und TLC-Technologie. Offiziell gibt KIOXIA die Speicherkapazität mit 512.000.000.000 Byte an, was umgerechnet rund 466 GB entspricht, die dem Nutzer nach der Formatierung des Drives auch vollständig zur Verfügung stehen. Bezüglich der Zuverlässigkeit bzw. maximalen Schreiblast im Garantiezeitraum spezifiziert der Hersteller für unser Testexemplar mit 200 TBW (Total Bytes Written) bzw. knapp 110 GB/Tag bei einer Garantiezeit von fünf Jahren. Damit wird auch schon deutlich, dass sich die RC500 nicht an professionelle Anwender (z.B. Video- oder Bildbearbeitung) richtet, die täglich deutlich größere Datenmengen bewegen. Ursprünglich hatte der Hersteller die RC500 mit einer dreijährigen Garantie angekündigt, hat mittlerweile aber auf fünf Jahre erhöht: „After we have carried out an additional evaluation test with our RC500 products positively, we are pleased to be able to give all customers a warranty period of 5 years on RC500. Customers, who bought the RC500 with 3 years warranty period, will get an additional 2 years.“, so der Wortlaut auf der Toshiba-Website.

TRIM gehört ebenso zum Repertoire der RC500-Familie von KIOXIA. Der TRIM-Befehl ermöglicht es einem Betriebssystem der SSD mitzuteilen, dass gelöschte oder anderweitig freigewordene Blöcke nicht mehr benutzt werden. Im Normalfall vermerkt das Betriebssystem in den Verwaltungsstrukturen des Dateisystems, dass die entsprechenden Bereiche wieder für neue Daten zur Verfügung stehen; der Controller des Solid-State-Laufwerks erhält diese Informationen in der Regel jedoch nicht. Durch den ATA-Befehl TRIM wird dem Laufwerk beim Löschen von Dateien mitgeteilt, dass es die davon betroffenen Blöcke als ungültig markieren kann, anstelle deren Daten weiter vorzuhalten. Die Inhalte werden nicht mehr weiter mitgeschrieben, wodurch die Schreibzugriffe auf das Laufwerk beschleunigt und zudem die Abnutzungseffekte verringert werden.

Wie üblich, liefert auch KIOXIA seine SSDs mit einem passenden Tool zur Diagnose, Wartung, Benchmarking und Aktualisierung der Firmware aus. Mithilfe des SSD Utility hat man alle wichtigen Informationen zum Drive stets im Überblick und kann auch Firmware-Updates durchführen. Für die Verwendung des SSD Utility mit der RC500 ist Version 3.4 oder höher erforderlich.

Mit SSD Utility stellt KIOXIA seinen SSDs die passende Wartungs-Software zur Seite (Bild: Toshiba Memory).

Mit SSD Utility stellt KIOXIA seinen SSDs die passende Wartungs-Software zur Seite (Bild: Toshiba Memory).

Autor: Patrick von Brunn, Stefan Boller
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