ARTIKEL/TESTS / OCZ RevoDrive 3 X2 SSD mit 480 GB im Test

OCZ RevoDrive 3 X2 mit 480 GB

Flash-basierte Laufwerke für PCI Express haben bei OCZ Technology bereits seit längerer Zeit Tradition und sind primär für Enthusiasten und den professionellen Anwender konzipiert. Gleiches gilt auch für das im Test befindliche RevoDrive 3 X2, das zu den jüngsten Sprösslingen der Produkt-Familie gehört. Diese Steckkarte fußt dabei auf dem eigens entwickelten PCIe-to-SAS SuperScale-Controller, versteckt unter einem Kühlkörper, sowie der Virtualized Controller Architecture 2.0 (VCA). Dank VCA 2.0 wird die Unterstützung von TRIM möglich, das bei der ersten Generation der RevoDrive X2 noch außen vor blieb. SMART und CCQS (Complex Command Queuing Structure) gehören ebenso zum Funktionsumfang.

Rein technisch gesehen basiert das RevoDrive 3 X2 auf zwei einzelnen RevoDrive 3, die mittels eines zusätzlichen Daugtherboards auf einer einzelnen PCI-E-Steckkarte untergebracht wurden. Jedes PCB beherbergt 32 Flash-Speicher (jeweils 16 auf der Ober- und auf der Unterseite), die gleichmäßig auf zwei SandForce-Controller verteilt wurden. Für die Anbindung der insgesamt 64 asynchronen MLC-NAND-Chips (25 nm, Intel/Micron 29F64G08CBAAA) kommen somit vier SandForce SF-2281-Controller zum Einsatz, die wiederum zu einem RAID0-System verschaltet und am SuperScale-Controller angebunden sind. In Summe verbaut OCZ satte 512 GB Flash-Speicher auf dem Board, wovon effektiv 480 GB für das Speichern von Daten verwendet werden können. Die verbleibenden 32 GB stehen für den "Over Provisioning"-Bereich zur Verfügung, um den Ausgleich defekter Speicherzellen zu ermöglichen und entsprechende Langzeitstabilität zu gewährleisten. Außerdem unterstützt der SandForce-Controller eine wahlweise 128 oder 256 Bit starke AES (Advanced Encryption Standard) Verschlüsselung zum Schutz der eigenen Daten.

Huckepack: Die NAND-Chips und SF-Controller werden auf zwei PCBs aufgeteilt.

Huckepack: Die NAND-Chips und SF-Controller werden auf zwei PCBs aufgeteilt.

Laut OCZ-Datenblatt erreicht das uns vorliegende RevoDrive 3 X2 mit 480 GB Datenraten von bis zu 1.500 MB/s lesend sowie 1.250 MB/s schreibend – optimale Kompression der Daten vorausgesetzt. Die maximal möglichen IOPS für das RevoDrive gibt OCZ mit 230.000 (max. Random 4K schreibend) an. Diese Angaben können je nach Modell variieren und werden im nachfolgenden Kapitel nochmal separat aufbereitet.

Wie bereits weiter oben erwähnt, gehört TRIM ebenso zum Repertoire des RevoDrive und wird durch VCA 2.0 realisiert. Der TRIM-Befehl ermöglicht es einem Betriebssystem der SSD mitzuteilen, dass gelöschte oder anderweitig freigewordene Blöcke nicht mehr benutzt werden. Im Normalfall vermerkt das Betriebssystem in den Verwaltungsstrukturen des Dateisystems, dass die entsprechenden Bereiche wieder für neue Daten zur Verfügung stehen; der Controller des Solid State-Laufwerks erhält diese Informationen in der Regel jedoch nicht. Durch den ATA-Befehl TRIM wird dem Laufwerk beim Löschen von Dateien mitgeteilt, dass es die davon betroffenen Blöcke als ungültig markieren kann, anstelle deren Daten weiter vorzuhalten. Die Inhalte werden nicht mehr weiter mitgeschrieben, wodurch die Schreibzugriffe auf das Laufwerk beschleunigt und zudem die Abnutzungseffekte verringert werden.

Leider ist die TRIM-Unterstützung aktuell nur seitens OCZ bzw. RevoDrive gegeben, da Windows 7 diese Funktion für das RevoDrive noch nicht bietet (SCSI-Implementierung). Offiziell arbeiten OCZ und Microsoft an einer Lösung. Für den Betrieb des RevoDrive stellt OCZ einen entsprechenden Gerätetreiber zur Verfügung. Dieser ist momentan nur für Windows 7 (32 und 64 Bit Version) von Microsoft erhältlich. Weitere Betriebssysteme werden aktuell leider (noch) nicht unterstützt.

Insgesamt 64 MLC-NAND-Speicher finden auf dem RevoDrive Platz.

Insgesamt 64 MLC-NAND-Speicher finden auf dem RevoDrive Platz.

Modelle und Preise

Das RevoDrive 3 X2 von OCZ Technology ist aktuell in Ausführungen mit 240, 480 und 960 GB Speicherkapazität erhältlich. Die Straßenpreise (Quelle: Geizhals.at, Stand: 03/2012) liegen entsprechend bei 560 Euro (240 GB), 1.400 Euro (480 GB) bzw. 2.650 Euro (960 GB). Daraus ergeben sich wiederum Preise pro Gigabyte in Höhe von 2,33 Euro (240 GB), 2,92 Euro (480 GB) sowie 2,76 Euro (960 GB), die natürlich mit denen herkömmlicher SATA-SSDs wie erwartet nicht konkurrieren können. Wie sich das PCI Express 2.0 basierte RevoDrive in der Praxis schlägt, klären wir später. Weitere Informationen auf den nun folgenden Seiten des Artikels.

Modell max. Random 4K Write Sequential Read Sequential Write
240 GB 200.000 IOPS 1.500 MB/s 1.225 MB/s
480 GB 230.000 IOPS 1.500 MB/s 1.250 MB/s
960 GB 230.000 IOPS 1.500 MB/s 1.300 MB/s
Autor: Stefan Boller, Patrick von Brunn
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