Die GeForce RTX 3080 Ti ordnet sich wie erwartet hinter dem derzeitigen Ampere-Flaggschiff, der GeForce RTX 3090, ein.
Nachdem wir die GeForce RTX 3080 Ti Vision OC im Custom-Design von Hersteller Gigabyte auf den zurückliegenden Seiten ausführlich beleuchtet haben, kommen wir nun zu einem abschließenden Fazit des Tests.
Ähnlich wie bei der RTX 3070 Ti oder den Vorgänger-Generationen, war bereits durch die Namensgebung zu erwarten, dass sich die RTX 3080 Ti leistungsmäßig vor der entsprechenden Non-Ti-Version einordnen wird. Unsere Praxistests haben das auch in zahlreichen Benchmarks belegt. Grundsätzlich ist der Spielraum zwischen RTX 3080 und RTX 3090 aber weitaus kleiner als noch bei den Flaggschiffen der 1000er- oder 2000er-Serien. Inmitten der beiden Geschwistermodelle RTX 3080 und RTX 3090 liegt die RTX 3080 Ti auch deutlich näher am derzeitigen Flaggschiff, als an der bereits vorhandenen Non-Ti-Version. In Zahlen gesprochen, beträgt die Differenz zur RTX 3090 lediglich rund zwei Prozentpunkte ‒ auf die RTX 3080 konnte sich die aufpolierte Ti-Variante immerhin rund 10 Prozent an Vorsprung erspielen (siehe Seite 19 des Artikels). Damit taugt die neue GeForce auch für UHD-Gaming bei hohen Details, wo der Non-Ti-Ausführung hier und da noch die Puste ausging.
Auch die technischen Eckdaten haben derartige Ergebnisse in Etwa vermuten lassen, denn Nvidia spendiert diesem GA102-Derivat beinahe die volle Ausbaustufe, wie sie bei der RTX 3090 zum Einsatz kommt. Das gilt beispielsweise auch für die TDP von 350 Watt, die beide Modelle gemein haben. Gegenüber der RTX 3080 gab es kaum nennenswerte Neuerungen hinsichtlich Speicher, denn statt der 10 GB der Non-Ti, sind es bei der Ti-Version mit 12 GB GDDR6X auch „nur“ 2 GB mehr geworden. Die RTX 3090 kann sich vor allem durch ihre satten 24 GB Speicher abheben und auch die Kühlung spielt in einer anderen Liga ‒ selbst bei der Founders Edition.
Performance-Ranking (UHD) GeForce-Flaggschiffe | |
INNO3D RTX 3090 iCHILL X3, 24 GB GDDR6X | 100,0 |
INNO3D RTX 3080 Ti X3 OC, 12 GB GDDR6X | 98,7 |
Gigabyte RTX 3080 Ti Vision OC 12G, 12 GB GDDR6X | 98,4 |
ZOTAC RTX 3080 AMP Holo, 10 GB GDDR6X | 88,3 |
KFA2 RTX 3080 SG (1-Click OC), 10 GB GDDR6X | 88,2 |
Angaben in Prozent (mehr ist besser) |
Gigabyte bietet mit der Vision OC ein entsprechendes Custom-Design der GeForce RTX 3080 Ti an und liefert die Karte mit WINDFORCE 3X Kühlung und Overclocking ab Werk aus. Bei voller Belastung erreicht die GPU-Temperatur lediglich rund 67 °C, was das Leistungsvermögen der Kühlung veranschaulicht. Damit stehen die Temperaturen durchweg hohen GPU-Boostfrequenzen nicht im Wege ‒ in der Praxis konnten wir 1.965 bis 1.980 MHz verzeichnen. Die gemessene Leistungsaufnahme war mit 485 Watt (Gesamtsystem) tatsächlich sogar höher als bei einer RTX 3090 des gleichen Herstellers. Hinsichtlich Geräuschentwicklung erreicht der Bolide knapp rund 46 dB(A) und rangiert damit im unteren Viertel der Teilnehmer ‒ im 2D-Betrieb kommen die Lüfter komplett zum Stillstand. Angesichts der relativ niedrigen GPU-Temperatur bei Volllast, wäre eine Optimierung des Lüfterprofils durchaus möglich. Die 2,7 Slots Bauhöhe sollten bei der Montage beachtet werden. Weiterhin positiv: Die Vision OC kommt gegenüber der Nvidia Founders Edition mit einem zweiten HDMI-Anschluss.
Preislich hat sich Nvidia für einen UVP von 1.199 Euro entschieden, was die Karte satte 480 Euro teurer macht als eine RTX 3080 bei Markteinführung. Der UVP der größten Ampere-Ausbaustufe (RTX 3090) liegt bei derzeit 1.549 Euro. So fehlen der neuen RTX 3080 Ti, umgeben von zwei potenten Boliden, schlicht die Argumente, um Käufer anlocken zu können. Mehr Speicher hätte sicherlich ein Pluspunkt sein können, oder man hätte sich für einen niedrigeren UVP entschieden.
Zur Zeit wird die Gigabyte GeForce RTX 3080 Ti Vision OC 12G ab etwa 2.100 Euro gelistet (Quelle: Geizhals.de, Stand: 12/2021) und ist tatsächlich auch verfügbar (drei Jahre Garantiezeit). Damit muss man stattliche 900 Euro mehr ausgeben, als Nvidia eigentlich für den Boliden vorsieht. Generell liegt die RTX 3080 Ti in Sachen Preis/Leistung, was für High-End-Modelle nicht ungewöhnlich ist, am unteren Teil des entsprechenden Rankings (siehe Seite 20 des Artikels). Wer bereits stolzer Besitzer einer GeForce RTX 3080 ist, für den dürfte die neue Ti-Version nur von geringem Interesse sein. Auch Ampere-Umsteiger sollten andere Modelle aufgrund des deutlich besseren Preis/Leistungs-Verhältnisses bevorzugen. Die GeForce RTX 3080 Ti ist sicherlich keine schlechte Karte, doch es fehlt ihr an echten Argumenten, um sich gegen die Konkurrenz aus dem eigenen Lager behaupten zu können. Das Portfolio hat Nvidia am oberen Ende etwas zu üppig gestaltet.
Performance-Ranking (alle Benchmarks) | |
INNO3D RTX 3090 iCHILL X3, 24 GB GDDR6X | 100,0 |
INNO3D RTX 3080 Ti X3 OC, 12 GB GDDR6X | 99,0 |
Gigabyte RTX 3080 Ti Vision OC 12G, 12 GB GDDR6X | 98,6 |
ZOTAC RTX 3080 AMP Holo, 10 GB GDDR6X | 92,4 |
KFA2 RTX 3080 SG (1-Click OC), 10 GB GDDR6X | 92,3 |
Sapphire TOXIC RX 6900 XT Limited, 16 GB GDDR6 | 86,7 |
INNO3D RTX 3070 Ti X3 OC, 8 GB GDDR6X | 82,6 |
KFA2 RTX 3070 Ti SG (1-Click OC), 8 GB GDDR6X | 82,2 |
INNO3D RTX 3070 iCHILL X3, 8 GB GDDR6 | 81,1 |
ZOTAC RTX 3070 Twin Edge OC White, 8 GB GDDR6 | 80,2 |
KFA2 RTX 3070 SG (1-Click OC), 8 GB GDDR6 | 79,4 |
Sapphire NITRO+ RX 6800, 16 GB GDDR6 | 74,3 |
INNO3D RTX 3060 Ti iCHILL X3 Red, 8 GB GDDR6 | 73,8 |
ZOTAC RTX 3060 AMP White Edition, 12 GB GDDR6 | 60,3 |
INNO3D RTX 3060 iCHILL X3 Red, 12 GB GDDR6 | 59,4 |
KFA2 RTX 3060 EX (1-Click OC), 12 GB GDDR6 | 59,2 |
Angaben in Prozent (mehr ist besser) |
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