ARTIKEL/TESTS / Western Digital WD_BLACK SN770M 2 TB Test

Western Digital WD_BLACK SN770M 2 TB

Die WD_BLACK SN770M kommt im schlanken M.2-2230-Format und ist die kleine Schwester der SN770, die im größeren M.2-2280-Formfaktor angeboten wird. Die SN770M basiert auf einem PCI Express 4.0 x4 Interface und dem SanDisk 20-82-10081-A1 Controller mit vier Kanälen sowie Unterstützung von NVMe Version 1.4. Der Flash-Speicher kommt von KIOXIA (Partnerschaft aus Toshiba und Western Digital) und wird als gestapelter 3D-TLC-NAND mit 112 Layern ausgeführt (BiCS5) ‒ „rebranded“ für SanDisk, wie wir es beispielsweise auch von der WD Blue SN580 kennen. Einen dedizierten externen DRAM nutzt der Controller auch in diesem Design nicht und setzt stattdessen auf die Host Memory Buffer Technologie, kurz HMB.

Je nach Modell der SN770M-Familie sind sequenzielle Geschwindigkeiten beim Lesen und Schreiben von bis zu 5.150 MB/s bzw. 4.900 MB/s möglich ‒ wie so häufig auch hier modellabhängig, siehe Seite 3 des Artikels. Diese Maximalwerte gelten für das Modell mit 1 TB Speicherkapazität, während unser 2-TB-Testmodell etwas darunter liegt. Die IOPS für 4K lesen/schreiben gibt der Hersteller mit satten 740k/​800k an, wobei auch hier je nach Modell Abstriche gemacht werden müssen. Unser Testkandidat bringt es immerhin auf 650k/800k. Western Digital macht bzgl. Verschlüsselung keine Angaben für die SN770M.

Die kompakte WD_BLACK SN770M NVMe SSD auf einen Blick.

Die kompakte WD_BLACK SN770M NVMe SSD auf einen Blick.

Auch das große 2-TB-Modell der Serie ist nur einseitig bestückt.

Auch das große 2-TB-Modell der Serie ist nur einseitig bestückt.

Der Größenvergleich mit einer konventionellen M.2-2280-SSD.

Der Größenvergleich mit einer konventionellen M.2-2280-SSD.

TLC-Speicher erreicht Technologie-bedingt nicht die Leistungsdaten von MLC oder gar SLC, weshalb die Hersteller entsprechende Techniken einsetzen, um die Performance auf ein vergleichbares Niveau anzuheben. Daher wird ein Pseudo-SLC-Cache verwendet, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Dabei wird ein Teil der Speicherzellen im SLC-Modus (1 statt 3 Bit) betrieben und damit als schneller Zwischenspeicher verwendet. Dadurch wird für gewöhnlich eine hohe Spitzenperformance bei Bursts erreicht, längere Schreibvorgänge lassen die Performance dann aber einbrechen, da der Zwischenspeicher zunächst zurückgeschrieben werden muss, was sonst in Zeiträumen ohne Schreiblast geschieht.

Dass ein entsprechendes System zum Einsatz kommt, ist bei TLC-SSDs obligatorisch. Western Digital verwendet bei der WD_BLACK SN770M die nCache-Technologie, die wir bereits aus anderen Laufwerken des Herstellers kennen, und hier in Version 4.0 zum Einsatz kommt. Details zur Funktionsweise werden nicht benannt, aber dafür haben wir den Praxistest unternommen. Während unserer Tests zum Thema Caching (SsdSlowMark) konnten wir beim Beschreiben der ersten 450 GB (Umfang unserer Caching-Messung) keine Performanceeinbrüche verzeichnen, so dass diese erst noch später zu erwarten sind.

Praxistest zum Thema SLC-Caching (SsdSlowMark).

Praxistest zum Thema SLC-Caching (SsdSlowMark).

Eine offizielle Angabe zu MTBF oder MTTF sucht man in den Datenblättern vergeblich. Bezüglich der Zuverlässigkeit bzw. maximalen Schreiblast im Garantiezeitraum gibt der Hersteller für unser 2-TB-Sample genau 1.200 TBW (Total Bytes Written). Das entspricht rund 329 GB/Tag oder 0,33 DWPD (Drive Writes Per Day) bei einer Garantiezeit von fünf Jahren. Dieser Wert skaliert allerdings abhängig vom Gesamtvolumen der SSD (siehe Tabelle auf Seite 3). Die Garantiezeit verkürzt sich entsprechend, wenn die maximale Schreiblast vor Ablauf der fünf Jahre erreicht wird.

Total Bytes Written (TBW), Herstellerangabe
Gigabyte AORUS NVMe Gen4 SSD, 2 TB (M.2)
3.600
Seagate FireCuda 530 SSD, 2 TB (M.2)
2.550
Seagate FireCuda 540, 2 TB (M.2), aktive Kühlung
2.000
TEAMGROUP MP44, 1 TB (M.2)
 
1.450
Seagate IronWolf 125 NAS SSD, 1 TB (SATA)
 
1.400
GOODRAM IRDM PRO SSD, 2 TB (M.2)
 
1.400
Samsung SSD 980 PRO, 2 TB (M.2)
 
1.300
Western Digital WD_BLACK SN770M, 2 TB (M.2-2230)
 
1.200
Samsung SSD 990 PRO, 2 TB (M.2)
 
1.200
Crucial T700, 2 TB (M.2)
 
1.200
Crucial MX500, 4 TB (SATA)
 
1.000
Seagate IronWolf 510, 480 GB (M.2)
 
875
Western Digital WD_BLACK SN770, 1 TB (M.2)
 
600
Western Digital WD_BLACK AN1500, 2 TB (PCIe 3.0 x8)
 
600
Western Digital WD Blue SN580, 1 TB (M.2)
 
600
Samsung OEM Client SSD PM9A1, 2 TB (M.2)
 
600
KIOXIA XG8 Client SSD, 1 TB (M.2)
 
600
Verbatim Vi7000G PCIe NVMe SSD, 1 TB (M.2)
 
500
Crucial P5 Plus SSD, 500 GB (M.2)
 
300
Crucial P3 SSD, 1 TB (M.2)
 
220
Crucial P3 Plus SSD, 1 TB (M.2)
 
220
Angaben in Terabytes (mehr ist besser)

Wie üblich, statt auch Western Digital seine SSDs mit einem passenden Tool (Western Digital Dashboard) zur Diagnose, Wartung, Benchmarking und Aktualisierung der Firmware aus. Mithilfe des Western Digital Dashboard hat man alle wichtigen Informationen zum Drive stets im Überblick.

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Autor: Patrick von Brunn, Stefan Boller
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