Mit der neuen SSD 990 PRO präsentierte Samsung auf der vergangenen gamescom in Köln eine neue Flaggschiff-SSD, die das Portfolio um die bestehende 980 PRO ergänzt. Bei den neuen Drives handelt es sich um Modelle mit PCIe Gen4 und NVMe 2.0 Interface. Den Controller beschrieb man zum Launch lediglich als „Samsung in-house controller“, der zwischenzeitlich mit „Pascal“ auch eine entsprechende Bezeichnung bekommen hat. Die SSD liefert sequenzielle Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 7.450 MB/s bzw. 6.900 MB/s, sowie zufällige Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 1.400K bzw. 1.550K IOPS. Hinsichtlich Datenverschlüsslung und Sicherheit bieten die Modelle der Familie AES 256-bit Full Disk Encryption, TCG/Opal V2.0 und Encrypted Drive (IEEE1667).
Der von Samsung neu entwickelte Pascal-Controller basiert auf einer stromsparenden Architektur und liefert – im Vergleich zur 980 PRO – eine bis zu 50 Prozent bessere Energieeffizienz. Für ein zuverlässiges Wärmemanagement verwendet die 990 PRO einen nickelbeschichteten Controller sowie ein Heatspreader-Label auf der Unterseite des PCBs. Die Dynamic Thermal Guard-Technologie von Samsung sorgt zudem dafür, dass die Temperatur des Laufwerks auf einem passenden Niveau bleibt. So können Leistungsschwankungen verhindert und eine stabile Performance ermöglicht werden. Nichtsdestotrotz soll Anfang 2023 eine Serie mit Kühlkörper und RGB-Beleuchtung auf den Markt kommen.
Je nach Modell (1 oder 2 TB) wird der Controller von 1 oder 2 GB Samsung LPDDR4-DRAM flankiert. Der verwendete Flashspeicher der Generation V-NAND v7 stammt natürlich aus eigener Entwicklung und Fertigung von Samsung. Dabei handelt es sich um einen 3D-NAND-Flash in TLC-Technologie und 176 Layern, was hohe Speicherkapazitäten auf kleinem Raum ermöglicht.
Die 990 PRO mit 2 TB ist nur einseitig bestückt.
Auf der Unterseite ist ein Heatspreader-Label angebracht.
TLC-Speicher erreicht Technologie-bedingt nicht die Leistungsdaten von MLC oder gar SLC, weshalb die Hersteller entsprechende Techniken einsetzen, um die Performance auf ein vergleichbares Niveau anzuheben. Daher wird ein Pseudo-SLC-Cache verwendet, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Dabei wird ein Teil der Speicherzellen im SLC-Modus (1 statt 3 Bit) betrieben und damit als schneller Zwischenspeicher verwendet. Dadurch wird für gewöhnlich eine hohe Spitzenperformance bei Bursts erreicht, längere Schreibvorgänge lassen die Performance dann aber einbrechen, da der Zwischenspeicher zunächst zurückgeschrieben werden muss, was sonst in Zeiträumen ohne Schreiblast geschieht.
Dass ein entsprechendes System zum Einsatz kommt, ist bei TLC-SSDs obligatorisch. Samsung nennt diese Technologie Turbo Write 2.0 und sieht für die 990 PRO mit 2 TB einen fixen SLC-Cache von 10 GB vor, der dynamisch auf bis 226 GB wachsen kann. Beim Modell mit 1 TB sind immerhin 6 GB fix und weitere 108 GB können hinzukommen (ergo 114 GB in Summe maximal).
Die Samsung SSD 990 PRO kommt ohne Kühlkörper aus.
Samsung spezifiziert für die 990 PRO eine MTBF (mittlere Ausfallzeit; Mean Time Between Failures) von 1.500.000 Stunden. Bezüglich der Zuverlässigkeit bzw. maximalen Schreiblast im Garantiezeitraum gibt der Hersteller für unser 2-TB-Sample genau 1.200 TBW (Total Bytes Written) bzw. rund 657 GB/Tag oder 0,33 DWPD (Drive Writes Per Day) bei einer Garantiezeit von fünf Jahren an. Dieser Wert skaliert allerdings abhängig vom Gesamtvolumen der SSD (siehe Tabelle auf Seite 3). Die Garantiezeit endet zudem beim vorzeitigen Erreichen der 1.200 TBW.
Mit der Samsung Magician 7 Software bietet der Hersteller ein umfangreiches Tool für Wartung, Monitoring und zur Diagnose von Problemen mit Samsung Solid State Drives an. Dazu gehören beispielsweise die einfache Anzeige von Laufwerksattributen und Statusinformationen, das sichere Löschen aller Daten oder die Aktualisierung der Firmware. Die Geschwindigkeit zu überwachen und sogar die Leistungsfähigkeit optimieren ist ebenfalls möglich.
Samsung Magician 7 zur Diagnose und Verwaltung von SSDs.
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