Von einem Treiber im eigentlichen Sinne kann bei der Ikari Optical nicht gesprochen werden. Das ist vom Hersteller allerdings auch genau so gewollt, denn laut Aussage von SteelSeries soll die Maus damit volle Plug and Play-Funktionalität bieten und dem Spieler etwa auf LAN-Events ermöglichen, die Maus auch ohne Treiber wie gewohnt nutzen zu können. Etliche Funktionen wie die Zeigerbeschleunigung u.a.m. können zudem nach wie vor durch den Windows-Treiber zugewiesen werden und somit beschränkt sich die beigelegte Software lediglich auf eine Funktion zur Einstellung des dpi- bzw. cpi-Wertes. Hier finden wir eine Besonderheit: SteelSeries spricht in diesem Zusammenhang nicht von dpi, sonder von cpi (counts per inch). Damit wird, so die Argumentation des Herstellers, genauer ausgedrückt, welche Größe für die Genauigkeit einer Maus relevant ist: Die Abtastrate pro Zoll. Dpi (dots per inch) wiederum sei ein Begriff aus der Druckindustrie (was korrekt ist) und bezeichne die Auflösung pro Zoll. Somit könne letzterer Begriff nicht als Maß für den Sensor einer Maus gelten, da er nicht korrekt ausdrücke, welche Größe relevant sei.
Man mag dieser Argumentation folgen oder auch nicht, doch Tatsache ist, dass die Änderung des cpi-Wertes genau das Gleiche bewirkt, was bei anderen Herstellern eine Änderung des dpi-Wertes bewirkt: Der Sensor der Maus tastet das Mauspad schneller ab. Insofern handelt es sich hier eher um eine philosophische Frage, welcher Bezeichnung man den Vorzug gibt. Das Konzept, dass man für die Maus keinen Treiber benötigt, sondern das gewünschte cpi-Profil in der Maus hardwareseitig ablegt und es immer verfügbar ist, ist sicher keine schlechte Lösung, aber wirklich gut umgesetzt ist es bei der Ikari Optical unserer Auffassung nach nicht. Dadurch, dass man sich auf zwei hardwareseitig wählbare Auflösungen beschränkt, die auch noch vordefiniert werden müssen, verschenkt man einiges an Potential. Dass man zumindest drei Auflösungsstufen hardwareseitig vorgeben kann, zeigte damals bereits die Logitech MX 518. Das wäre hier die bessere Wahl gewesen, zumal der Sprung von 800 zu 1600 cpi gewaltig ist. Somit muss man sich vorher also genau überlegen, welche Auflösung man der Maus zuweisen will, möchte man sie mitnehmen.
Zur Auswahl stehen drei cpi-Kombinationen, die vordefiniert werden können: 400/800, 400/1600 und 800/1600 cpi. Die letztere Auflösung bzw. Abtastrate hat allerdings den Nachteil, dass sie eine Schaltzeit von 300 ms benötigt, wenn man den cpi-Wert mit der entsprechenden Taste umschaltet. Das macht sich in einem kurzen Hänger der Maus bemerkbar. Gerade in Shootern kann so etwas tödlich sein, daher weist der Hersteller auch gesondert darauf hin. Unsere Vermutung ist hier, dass das dem Sensor geschuldet ist. Prüfen konnten wir diese These jedenfalls nicht. Weiter ist davon die Rede, man könne der Maus zwei Profile zuweisen; das mag richtig sein, wenn man eine Auflösung als "Profil" bezeichnen will, aber die Tatsache, dass man hardwareseitig zwei Auflösungen, die umgeschaltet werden können, ablegen kann, macht unserer Auffassung nach noch kein Profil.
Störend ist, dass sich keine einzige der insgesamt fünf Tasten umbelegen lässt. Auch der Windows-eigene Treiber leistet das bekanntlich nicht. Somit sind die beiden Daumentasten auf ihre Basisfunktion beschränkt und man kann mit ihnen etwa im Browser vorwärts oder rückwärts navigieren. In Spielen wiederum ist es reine Glückssache, ob das jeweilige Programm die Tasten erkennt oder nicht. Quake III Arena etwa weigerte sich hartnäckig, mehr als eine Daumentaste zu akzeptieren. Weitere Funktionen, vom Aufruf der Online-Hilfe abgesehen, bietet der "Treiber" nicht. Somit bleibt als Funktion nur die Umstellung des cpi-Wertes. Da man das aber auch rein hardwareseitig lösen könnte, ist diese Funktion schlicht umständlich gemacht.
Insgesamt wäre unserer Auffassung nach die bessere Lösung gewesen, der Maus entweder einen richtigen Treiber mitzugeben oder, wenn das nicht gewollt war, zumindest drei Auflösungsstufen hardwareseitig zu realisieren. So bleibt der Beigeschmack einer nicht zu Ende gedachten Lösung.
Der "Treiber" der Ikari Optical bietet lediglich eine rudimentäre Funktion zur Einstellung des cpi-Wertes.
In dieser Übersichtstabelle haben wir nochmals alle relevanten Daten zur SteelSeries Ikari Optical zusammengestellt. Bei der Gewichtsangabe haben wir nur das Gewicht der Maus selbst gemessen, da dies hinsichtlich der Bedienung die relevante Größe ist. Bei den Preisangaben haben wir den UVP des Herstellers sowie den derzeitigen Marktpreis in Euro angegeben (Quelle: Geizhals.at, Stand: 12/07).
Modell | SteelSeries Ikari Optical |
Sensor | optisch |
Abtastrate | 6500 fps |
Max. dpi (cpi)-Wert | 1600 dpi (cpi) |
dpi-Stufen | 400/800, 400/1600, 800/1600 dpi (cpi) |
Kabellänge in cm | 200 |
Anschluss | USB |
Tastenanzahl | 5 (+ 1 dpi/cpi-Taste) |
Gewicht der Maus in Gramm | 103 |
Besonderheiten | treiberlose Funktionalität, ummanteltes Kabel |
Aufbau | für Rechtshänder |
Betriebssysteme | Windows XP, Vista |
Lieferumfang | Maus, Treiber-CD, Kurzanleitung, Aufkleber |
UVP des Herstellers | 49,99 Euro |
Marktpreis | ca. 38 Euro |
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