Der Lieferumfang der SteelSeries Ikari Laser reduziert sich auf das Wesentliche. So finden wir im Karton neben der Maus lediglich eine Treiber-CD, eine Kurzdokumentation sowie einen Aufkleber. Im Regelfall ist ein derartiger Lieferumfang allerdings auch ausreichend, denn viel mehr wird ohnehin nicht benötigt.
Rein baulich gesehen haben wir mit der Ikari Laser eine ergonomische Rechtshändermaus vor uns. Dabei ist offenbar die gleiche Schale wie bei der Ikari Optical verwendet worden, denn Bauform und Ergonomie decken sich. Die Formgebung nähert sich der Microsoft Sidewinder an, so dass wir auf der linken Seite der Maus eine Ablage für den Daumen und auf der rechten Seite eine Ausformung für Ring- und kleinen Finger finden. Die seitlichen Ablageflächen für die Finger sind mit einer gummiartigen Beschichtung versehen, so dass sich die Maus auch mit feuchten Fingern gut greift. Die beiden Haupttasten sind wie mittlerweile üblich nahtlos in die Oberschale integriert. Zwischen ihnen sitzt ein gut erreichbares Rad, das mit fein definierten, aber dennoch gut rastenden Stufen versehen ist. Zudem fungiert es wie gewohnt als dritte Taste. Hinter dem Rad befindet sich die Taste zur Auflösungsverstellung, mit der zwischen zwei Stufen umgeschaltet werden kann und die ebenfalls leicht erreichbar ist. Auf der linken Seite finden sich noch zwei Daumentasten, die sich beispielsweise mit Makros belegen lassen oder denen in Spielen Keyboardtasten zugewiesen werden können. Sie sind so positioniert, dass sie ebenfalls gut erreichbar sind, auch wenn der Nutzen von zwei Daumentasten zuweilen fraglich ist. Vorne links an der Maus finden wir darüber hinaus eine LED-Anzeige, die über die gewählte cpi-Stufe Auskunft gibt. Allerdings gibt es hier nur die Anzeigemodi "high" und "low". Die Oberschale selbst ist im Gegensatz zur Ikari Optical nicht mit einem grauen Hochglanzlack überzogen, sondern trägt eine gummiähnliche, matte Beschichtung, die das Handling gegenüber der Ikari Optical deutlich verbessert. Insgesamt folgt die Ikari Laser in ihrer Grundform einer Rechtskrümmung und ist ergonomisch durchaus gelungen. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit bietet sie einen recht hohen Komfort, wie wir ihn etwa von Microsoft- oder Logitech-Pendants kennen.
Die Unterseite der Maus besitzt vier relativ große Gleitflächen aus einem silikonartigen Material, die sehr reibungsfrei über das Pad laufen. Da es sich um die gleichen Gleiter wie bei der Ikari Optical handelt, letztere aber mit deutlich mehr Reibung zu kämpfen hatte, können wir nur vermuten, dass wir bei der Ikari Optical eine Serienstreuung vor uns hatten. Das Gewicht der Maus fällt mit 104 Gramm recht niedrig aus und liegt exakt auf dem Niveau der Ikari Optical. Somit hat man nicht das Gefühl, einen schweren Klotz in der Hand zu halten. Positiv ist die Länge des Kabels anzumerken, denn mit knapp 200 cm Länge fällt es recht üppig aus. Der USB-Stecker, der an dem mit Stoff ummantelten Kabel sitzt, ist wie z.B. von Razer gewohnt vergoldet. Hier möchte der Hersteller sich keine Versäumnisse nachsagen lassen.
Das Innenleben der Ikari Laser besteht aus einem Lasersensor, der frei wählbare Auflösungsstufen von 1 bis 3200 dpi bzw. cpi bietet. SteelSeries besteht hier auf der Angabe cpi, da dieser Wert nach Meinung des Herstellers genauer ausdrückt, welcher Wert hinsichtlich der Abtastung für eine Maus relevant ist. Von welchem Hersteller der Sensor stammt, lässt sich nur vermuten, da SteelSeries hier nur nebulös von einer "XY2 Laser Engine" spricht, aber man kann davon ausgehen, dass es sich wie meist um ein Modell von Marktführer Avago handeln dürfte, zu dessen Kundenkreis auch Microsoft und Logitech gehören. So entspricht beispielsweise das Avago-Modell ADNS-6090 weitgehend den Spezifikationen, die SteelSeries für die Sensorleistung der Ikari Laser angibt. Allerdings löst der ADNS-6090 von minimal 800 bis maximal 3000 dpi auf. Das bedeutet, dass der von SteelSeries angegebene Maximalwert von 3200 cpi interpoliert ist. Prüfen konnten wir diese These jedenfalls nicht, da uns entsprechende Angaben nicht vorlagen. Es wäre hier wünschenswert, wenn sich die Hersteller über die verbauten Sensoren nicht immer derart ausschweigen würden, denn dann wäre eine leichtere Vergleichbarkeit mit anderen Maus-Modellen gewährleistet. Zu erwähnen ist hinsichtlich des Sensors noch die sehr niedrige "lift distance" von 1,8 mm, die verhindert, dass der Mauszeiger beim Umsetzen der Maus ungewollt weiterwandert. Übersteigt der Abstand des Sensors zum Mauspad 1,8 mm, so wird die Erfassung gestoppt.
Insgesamt bietet die Ikari Laser eine hohe Materialqualität und ein angenehmes Handling, so dass die meisten (rechtshändigen Nutzer) mit ihr zu Recht kommen dürften. Hinsichtlich der Fertigung hat SteelSeries offenbar alles richtig gemacht.
Im Rahmen unserer Funktionstests prüfen wir bei Mäusen zweierlei: Erstens müssen sie in Anwendungen zeigen, was sie können, auch wenn es sich um Gaming-Mäuse handelt, denn kaum jemand kauft verschiedene Mäuse für verschiedene Einsatzzwecke. Zweitens werden insbesondere Gaming-Mäuse in diversen Spielen auf Herz und Nieren geprüft, denn in dem ihnen zugedachten Einsatzbereich gibt es gewisse Erwartungen, die man stellen kann.
Probleme gab es mit der Ikari Laser in keinem Bereich, das vorweg. Hinsichtlich der Anwendungen griffen wir einerseits auf diverse Office-Programme zurück, die sich aber ohnehin mit fast jeder Maus gut bedienen lassen. Unser zweites Augenmerk lag auf der Leistung bei der Bildbearbeitung, denn hier ist die Präzision einer Maus entscheidend. Die Ikari Laser meistert hier die anfallenden Aufgaben völlig problemlos und kann mit einer äußert hohen Präzision begeistern. Die Gleitfreudigkeit der Maus ist hoch, so dass es hier keine Probleme geben sollte. Zudem erweist sich hier das Feature der frei wählbaren Auflösung als sehr sinnvoll, denn so sollte jeder das passende Setup finden.
Noch interessanter sind dagegen die Spieletests gewesen, denn hier war die Ikari Laser unserer Auffassung nach herausragend. Für diese Tests haben wir auf einen Parcours bewährter Spiele zurückgegriffen, die wir standardmäßig für solche Aufgaben nehmen. Die Kandidaten waren diesmal Half-Life², Bioshock, der Shooter Crysis sowie Quake III Arena, das sich auf Grund der extrem hohen Spielgeschwindigkeit immer noch sehr gut eignet, um die Beschleunigung einer Maus zu testen. Damit bleiben wir hauptsächlich in dem Bereich, den SteelSeries der Ikari Laser neben Strategie- und MMORG zugedacht hat: First Person Shooter.
Hier konnten zwei Features besonders überzeugen: Erstens die frei wählbare Auflösung, die es möglich macht, zwei Auflösungen auf der Maus abzulegen, mit denen man hauptsächlich spielt. Man muss hier also keine faulen Kompromisse in Sachen Auflösung machen, auch wenn klar sein dürfte, dass die cpi-Stufen im Abstand von 1 natürlich interpoliert sind. Dennoch ist es so möglich, die Wunschauflösung zu finden.
Das zweite überzeugende Detail war der sog. "Free Move", der die Korrekturfunktion der Maus bei geraden Bewegungen einstellbar macht. Das sorgt insgesamt dafür, dass man je nach Wunsch mit einer höheren Empfindlichkeit zu Werke gehen kann.
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