Die FLIR C5 gehört zu den kompakten Wärmebildkameras von Hersteller FLIR. Die C5 passt mühelos in jede Hosentasche und ist somit auch unterwegs stets griffbereit. Damit können jederzeit unter anderem heiß gewordene Sicherungen, Luftlecks und Rohrleitungsprobleme präzise, schnell und zuverlässig erkannt werden.
Wir wollen überprüfen, ob die C5 auch für den Einsatz im Testlab und zur Analyse von Oberflächen-Temperaturen unserer verschiedenen Prüflinge, wie z.B. Grafikkarten oder SSDs, verwendet werden kann. Viel Spaß beim Lesen!
Verdeckte Probleme lassen sich mit der C5 Wärmebildkamera mit einer Auflösung von 160 x 120 (19.200 Pixel), MSX (Multi-Spectral Dynamic Imaging) und der visuellen 5-Megapixel-Kamera sowie LED-Arbeitsleuchte einfach erkennen. Die C5 wird per Touchscreen bedient und lädt die Aufnahmen direkt in die FLIR Ignite Cloud hoch, wo Anwender diese organisieren und Sicherungsdateien erstellen können. Die Kamera misst 138 mm x 24 mm x 84 mm (B x H x T) und bringt 190 Gramm auf die Waage.
Verpackung der Wärmebildkamera.
Der Lieferumfang auf einen Blick.
Die C5 ist nach Schutzklasse IP54 zertifiziert und somit beständig gegen eindringenden Staub und Wasser sowie einen Sturz aus zwei Metern Höhe. Damit ist die C5 im Taschenformat für jeden Job gewappnet und macht auch Outdoor-Einsätze mit. Der integrierte Li-Ionen Akku sorgt für Betriebszeiten von bis zu vier Stunden und lässt sich innerhalb von zwei Stunden über die integrierte USB-C-Schnittstelle (USB 2.0) wie aufladen. Die drahtlose Kommunikation läuft wahlweise per WLAN (802.11 a/ac/b/g/n, 2,4 und 5 GHz) oder Bluetooth (PAN). Die Montage auf einem Stativ ist ebenfalls möglich.
Auf dem Display sieht man eine Live-Vorschau.
Die Oberfläche ist gummiert und robust.
Die gummierte Oberfläche ist etwas anfällig für Staub und Schmutz.
Im Spektralbereich von 8 bis 14 µm und für einen Objekttemperaturbereich von -20 bis +400 °C sieht FLIR die C5 laut Datenblatt vor. Bei Umgebungstemperaturen von 15 bis 35 °C und Objekttemperatur über 0° C spezifiziert Hersteller FLIR eine konkrete Genauigkeit für die C5. Dabei werden Objekte mit Temperaturen von 0 bis 100 °C mit einer Genauigkeit von ±3 °C gemessen. Bei höheren Objekttemperaturen von 100 bis 400 °C gilt eine Genauigkeit von ±3 %.
Für die Aufnahmen gibt es grundsätzlich verschiedene Bildmodi: Infrarotbild, Realbild, MSX (hervorgehobene visuelle Details im Wärmebild), Bild-in-Bild-Anzeigefunktion (IR-Bereich auf dem visuellen Bild). Die Aufnahmen erfolgen dabei fokusfrei, wobei ein Mindestfokusabstand eingehalten werden muss (Wärmebild: 0,1 m, MSX: 0,3 m). Die unten folgenden Beispielaufnahmen wurden im MSX-Modus erstellt, bei dem die Kamera Konturen und Umrisse darstellt. Dadurch können die einzelnen Temperaturbereiche leichter den tatsächlichen Objekten oder Teilbereichen zugeordnet werden.
Aufnahme einer montierten SSD im Betrieb.
Eine Grafikkarte in einem unserer Testsysteme.
Bei der Thermografie ist besonders auf die Oberflächen der Objekte zu achten, was andernfalls zu einer Verfälschung der Ergebnisse führen kann. Entsprechend sieht FLIR eine Messwertkorrektur vor: Emissionsgrad; matt/halbmatt/halbglänzend + benutzerdefinierter Wert, reflektierte Umgebungstemperatur, atmosphärische Kompensation. Alternativ zur Anpassung des Emissionsgrads, kann die Oberfläche der zu messenden Objekte auch angepasst werden. Hierzu gibt es spezielle Sprays und Klebebänder, um den Emissionsgrad an die Einstellung der Kamera anzupassen.
Unser Leistungsmessgerät unter der Wärmebildkamera.
Auch Monitore strahlen natürliche Wärme ab.
Hinsichtlich Software und Tools bietet FLIR verschiedene Möglichkeiten an. Beispielsweise ist FLIR Ignite eine Cloud-Speicherlösung, die auch mit der C5 genutzt werden kann. Aufnahmen können bequem und direkt auf FLIR Ignite hochgeladen werden, um Bilder zu speichern, zu organisieren und zu sichern. Mit Ignite werden die Bilder automatisch von der Wärmebildkamera auf das registrierte Ignite-Konto hochgeladen. So kann man jederzeit auch vom Büro-PC oder dem Smartphone auf die Dateien zugreifen. Anschließend können aufbereitete Bilder und Ergebnisse über einen passwortgeschützten Link geteilt werden. Wer keine Cloud-Dienste nutzen möchte, kann die Bilder auch ganz klassisch über ein USB-Kabel direkt von der Kamera laden.
Mit zum Softwareangebote des Herstellers gehört die FLIR Thermal Studio Suite, die Anwendern dabei hilft, ihre Inspektionen zu rationalisieren, ihre Daten zu organisieren und Tausende von Wärmebildern und -videos zu verwalten. Dieses Software-Abonnement kann in unterschiedlichen Editionen (Starter, Standard und Professionell) auf einer jährlichen Basis gebucht werden.
Schnell Berichte mit mehr als 100 Bildern, mit vollständig anpassbaren Vorlagen, Overlays und Formeln erstellen, ist ebenfalls mit Thermal Studio im Handumdrehen erledigt.
Mit einem Upgrade auf Thermal Studio Pro erhält man u.a. auch Zugriff auf FLIR Route Creator: eine Funktion, mit der Benutzer ihre eigene Inspektionskarte erstellen und auf eine FLIR-Kamera mit aktivierter Inspektionsroute herunterladen können. Die Kamera führt den Benutzer dann in einer logischen Abfolge durch die Inspektion und lädt ein Referenzbild von jedem Objekt. Dadurch können beispielsweise auch frühzeitig Trends erkannt und vor der Entstehung von Problemen gehandelt werden.
Im unten folgenden YouTube-Video von FLIR erfahren Sie mehr über Thermal Studio.
Wer sich für die FLIR C5 Wärmebildkamera interessiert, kann diese derzeit ab rund 600 Euro käuflich erwerben (Quelle: Geizhals.de, Stand: 02/2024). Für einfache Analysen, um einen ersten Eindruck der Gegebenheiten zu bekommen oder um größere Wärmequellen zu lokalisieren, ist die C5 sehr gut geeignet. Wer mehr in Details eintauchen möchte, wird oftmals an der begrenzten Auflösung der Aufnahmen (160 x 120 Pixel) scheitern. Modelle mit höher auflösenden Sensoren (z.B. 240 x 180 oder 320 x 240 Pixel) kosten dann aber schnell knapp 2.000 Euro oder noch mehr.
Für unseren Verwendungszweck im Testlab ist die FLIR C5 gut geeignet, wenn es darum geht, Hotspots zu erkennen. Für die Messungen von korrekten Absoluttemperaturen ist der Einsatz von Klebebändern oder Sprays (zur Anpassung des Emissionsgrads) aber unumgänglich. Bei Platinen ist das aufgrund der unterschiedlichen Bauteilkonturen und Oberflächen eher schwierig, bei der Messung von Kühlkörpern oder Gehäusen hingegen sehr gut möglich.
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