Das Übertakten des Core i7 ging eigentlich sehr schnell von Statten. Es hat sich außer dem Namen nichts Grundlegendes zur Vorgängergeneration geändert. Wie damals beim FSB braucht man hier nur an der BCLK Schraube drehen. Dies ist der Grundtakt des Systems und erhöht somit alle damit verbundenen Taktraten bei gleichbleibendem Multiplikator. Der CPU-Multiplikator ist im Fall der Extreme Editions offen. Außerdem haben wir den Turbo-Modus so wie andere Energiesparmechanismen ausgeschaltet um einen stabilen Betrieb zu gewährleisten.
Wegen einer hohen Temperatur von 94 °C mussten wir das Übertakten bei 3,80 GHz mit dem Noctua abbrechen. Da aber noch Potential vorhanden war, montierten wir am Kühlkörper zwei Thermaltake TT-1225 und brachten den Prozessor damit auf stolze 3888 MHz. Der Takt setzt sich aus 169 MHz x 23 zusammen. Dafür musste die Vcore auf 1,30 Volt angehoben werden. Hierbei wurde der Arbeitsspeicher bei 1352 MHz mit 8-8-8-20-1T betrieben. Die QPI-Frequenz betrug 6,10 GHz.
Mit diesen Einstellungen lief das System 24 h Prime95 und Goldmemory stable. Die Temperatur stieg während des Tests auf 87 °C. Die Leistungsaufnahme stieg dabei um fast 50 Watt an (ausführlicher Überblick auf der folgenden Seite). Hier zeigt sich die Leistungsfähigkeit des Kühlers, wenn er mit zwei Lüftern betrieben wird, was jedoch auch die Lautstärke des Systems deutlich ansteigen lässt. Sollte ein derart leistungsstarker Kühler vorhanden und die Lautstärke vernachlässigbar sein, lassen sich ungeahnte Frequenzen aus dem Prozessor herauskitzeln.
Hinweis: Anleitungen zum Testen des Systems mit Prime95 und Goldmemory finden Sie bei uns im Forum.
Undervolting (dt. Untervolten) bezeichnet das Herabsetzen der CPU-Spannung (Vcore) bis zum niedrigsten Punkt, an dem ein stabiler Betrieb noch gewährleistet ist. Dies ist möglich, da alle Transistoren unterschiedliche Schaltspannungen besitzen und somit vom Hersteller ein sicher ausreichender Wert eingestellt wird. Dieser ist eigentlich immer höher angesetzt als der tatsächlich niedrigst-mögliche Wert und an diesem Punkt können wir beim Undervolting, also beim Arbeiten mit geringerer Versorgungsspannung, ansetzen. Dies führt zu einer verminderten Leistungsaufnahme und somit auch zu weniger Stromverbrauch und Erwärmung.
Mit Undervolting lassen sich bei unserem Testsystem nach einer Absenkung der Vcore von 1,19375 Volt auf 1,0375 Volt etwa 50 Watt an Ersparnis messen. Auch die Temperatur unter Last geht um ganze 13 °C zurück, was einen kühleren und somit leiseren Betrieb des Systems ermöglicht.
Natürlich würde sich mit einem Absenken der Taktrate noch eine niedrigere Vcore einstellen lassen. Davon haben wir aber aus zeittechnischen und Sinnesgründen abgesehen. Wer die Leistung eines Core i7 nicht braucht, sollte sich ohnehin einen energiesparenderen Prozessor kaufen. Somit gab es nur noch die Frage, wie weit wir die Spannung herabsenken können und trotzdem die gleiche Performance behalten. Auf der folgenden Seite gibt es noch ein paar Messwerte im Vergleich.
Hinweis: Alle Werte wurden immer im BIOS direkt eingestellt und verändert. Von Windowstools raten wir aus Stabilitätsgründen ab! Außerdem sind die Spannungen bei CPU-Z nicht die im BIOS eingestellten, wegen Vdrop und der Loadline Calibration.
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