Insgesamt drei neue bzw. aufpolierte Kerne bringen das Portfolio von AMD wieder in Schwung und bilden ab sofort die Basis aller AM2-Plattformen. Windsor (Dual-Core) wird dabei die Produktpalette Athlon 64 FX und Athlon 64 X2 abdecken, wohingegen sich Orleans und Manila die Bereiche Athlon 64 und Sempron je nach Ausführung und Modell brüderlich teilen werden.
Die drei Neuen werden wie bereits seit einigen Monaten gewohnt in einem 90 nm SOI (Silicon-On-Insulator) Fertigungsprozess hergestellt. Als deutlichste Neuerung innerhalb der Architektur lässt sich dabei vor allem der integrierte Memory-Controller erwähnen, welcher ab sofort nur noch DDR2 unterstützen wird. Nachdem Konkurrent Intel schon seit vielen Monaten auf den zweiten DDR-Standard setzt, hat AMD nun auch den Umstieg vollführt. Dabei unterstützt man offiziell Taktraten von bis zu 800 MHz, was PC6400 entspricht. Die neuen Athlon 64 und Sempron 64 Modelle müssen sich jedoch mit DDR2-667 zufrieden geben. Inoffiziell wird seit geraumer Zeit auch gemunkelt, dass die neuen Cores bereits für DDR3, den Next-Gen-Speicher, tauglich sind. Eine Stellungnahme von AMD gibt es hierzu (natürlich) nicht. Der Dual-Core Windsor-Kern verfügt je nach Volumen des L2-Caches über 227,4 (2x 1 MB L2) bzw. 153,8 Millionen (2x 512 KB L2) Transistoren - Orleans und Manila begnügen sich aufgrund von nur einem physikalischen Kern mit jeweils 81,1 Millionen elektronischer Schalter mit einer Gate-Breite von 90 nm. Die HTT-Frequenz bleibt wie gehabt (im Falle von 939 Pins) bei 1,0 GHz.
Ein weiteres, wichtiges Thema der letzten Monate ist die Virtualisierungstechnologie Pacifica. Diese haben die AMD-Ingenieure nun endlich zum Einsatz gebracht und in die Familien Athlon 64 FX, Athlon 64 X2 und Athlon 64 integriert. Die Sempron-Produktreihe muss ohne dieses Feature auskommen, was bei den begrenzten Rechenleistungen der Familie auch durchaus einleuchtend ist. Genauere Informationen zu den neuen Modellen finden Sie auf Seite 5, zusammen mit den ab sofort geltenden Preisen.
AMD kündigte bereits auf dem vergangenen New Yorker IDC Virtualization Forum die Verfügbarkeit der Spezifikation seiner I/O-Virtualisierungstechnologie an - Spezifikationen sind lizenzfrei. AMDs Spezifikation von Pacifica (Codename der Technologie) definiert Hardware-basierte Virtualisierungslösungen, die sich direkt in I/O-Bridges von Computern integrieren lassen. Die CPU-Virtualisierungstechnologie unterstützt gegenüber herkömmlichen Virtualisierungskonzepten, die ausschließlich auf Software basieren, die Virtualisierung des Prozessors auf Hardware-Ebene und erzielt somit eine höhere Geschwindigkeit. AMDs I/O-Virtualisierungstechnologie ergänzt und erweitert die Wirkungsgrade, indem sie Mechanismen bereitstellt, die Virtualisierungssoftware bei der Administration und Partitionierung von I/O-Geräten unterstützen und eine höhere Sicherheit ermöglichen.
Strategische Allianzen mit führenden Software-Anbietern wie Microsoft, VMware und auch XenSource sollen Virtualisierungslösungen mit höherer Leistung und mehr Sicherheit hervorbringen. Dies wohlgemerkt auf Basis von AMDs Pacifica, denn Pentium- und Xeon-Prozessoren mit Intel Vanderpool (VT) sind bereits erhältlich. Nebenbei bemerkt: Die Virtualisierungslösungen von AMD und Intel sind (natürlich) nicht miteinander kompatibel.
Entwickler AMD kündigte die I/O-Virtualisierungstechnologie für Mitte 2006 an und hat diesen Schritt nun mit dem Turion 64 X2 auf S1-Basis und den neuen AM2-Prozessoren vollzogen. Die Spezifikation der I/O-Virtualisierungstechnologie, ein Technologieüberblick und Hinweise für interessierte Software-Entwickler, die Virtualisierungslösungen für 64 Bit entwickeln, stehen auf der Website von AMD zum Download bereit. Weitere Informationen finden Sie auch in entsprechenden AMD-Whitepapers. Wie bereits oben erwähnt, finden Sie alle AM2-Modelle die Pacifica (offizielle Bezeichnung: AMD Virtualisierung) unterstützen auf Seite 5 im Überblick.
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