Blindes Schreiben auf der kompakten QWERTY-Tastatur bedarf schon einiges an Übung.
Nachdem wir den Lieferumfang und die technischen Daten erläutert haben, möchten wir noch ein paar Worte zur Alltagstauglichkeit und unseren Praxiserfahrungen mit dem GPD Pocket verlieren. Dank der geringen Abmessungen und nicht einmal einem halben Kilogramm Gesamtgewicht, kann man das Mini-Netbook quasi überall mit hinnehmen. D.h. es findet Platz in der Jacken- oder Handtasche oder auch in der Aktentasche auf Geschäftsreise.
Für die Eingabe hat der Hersteller gleich mehrere Möglichkeiten geschaffen und dabei völlig auf das klassische Touchpad verzichtet. Stattdessen kommt ein Trackpoint zum Einsatz. Die Argumente dafür dürften vor allem im geringeren Platzbedarf begründet sein, denn ein Touchpad würde deutlich mehr Fläche benötigen und so das Tastaturlayout maßgeblich beeinflussen. Die QWERTY-Tastatur unterstützt 5-Key-Roll-Over, d.h. das Gerät erkennt bis zu fünf Tastendrücke zeitgleich. Gewöhnungsbedürftig ist das Layout allemal, da ein konventionelles Schreiben mit zehn Fingern ohnehin schwierig und wenn überhaupt nur mit schlanken Frauenfingern respektive -händen machbar ist. Besonders nervig ist dabei die Position und Größe der Backspace-Taste, die kleiner als die ENTF-Taste ausgefallen ist und beim Schreiben das ein oder andere Mal für ungewollte Änderungen verantwortlich war. Teilweise dürfte man eher dazu geneigt sein, das GPD Pocket wie ein Gamepad in die Hand zu nehmen und mit den beiden Daumen zu tippen (siehe Bild unten).
Das Display des GPD Pocket ist nicht entspiegelt, was im Outdoor-Einsatz sicherlich teilweise hinderlich sein kann.
Die Helligkeit des Displays ist passabel, die Auflösung von 1.920 x 1.200 Bildpunkten sorgt für scharfe Bilder. Als echtes Schmankerl bietet das GPD-Netbook Multi-Touch-Eingabe, so dass Trackpoint und Tastatur oftmals überflüssig werden. Alternativ zur QWERTY-Tastatur kann man sich so auch ein deutsches Layout auf dem Bildschirm einblenden und tut sich bei der Eingabe dadurch evtl. etwas leichter – größer werden die Tasten dadurch aber sicherlich nicht. Besonders angenehm ist die Touchbedienung beim Surfen, denn das Scrollen geht so sehr viel leichter von der Hand als mit dem Trackpoint – eine Taste zum Scrollen fehlt hier ohnehin. Kommt der Winzling für berufliche Zwecke zum Einsatz und ersetzt ein größeres Smartphone oder gar Notebook für E-Mails unterwegs, könnte im Office ein Dockingstation das Arbeiten erleichtern. Die Leistungsfähigkeit des Systems ist für den normalen Büroalltag jedenfalls absolut ausreichend und dürfte ergänzt mit Monitor, Maus und Tastatur für vielseitige Einsatzzwecke eine solide Basis sein.
Das Gerät ist so schmal, dass man es wie ein Gamepad halten und so Eingaben per Daumen machen kann.
Laut dem Hersteller soll das für eine Video-Wiedergabe von bis zu fünf Stunden ausreichen, insgesamt sollen sogar je nach Lastsituation bis zu zwölf Stunden ohne Ladung möglich sein. Wir haben die Akkulaufzeit mit dem 3DMark Fire Strike Stress Test gemessen und konnten bei voller Display-Helligkeit 2:20 Stunden messen, ehe das Gerät den Dienst quittierte. Moderne Ultrabooks erreichen da natürlich ganz andere Dimensionen, doch kosten derartige High-End-Geräte auch gerne mal 4-stellige Beträge und sind keineswegs für gut 500 Euro, wie das GPD Pocket, erhältlich. Während wir das Gerät mit Volllast-Situationen gestresst haben, hat sich der Lüfter relativ schnell zu Wort gemeldet und für aktive Kühlung von CPU und Co. gesorgt. Die Geräuschentwicklung war jedoch in einem erträglichen Rahmen und nicht störend (siehe Messungen auf Seite 9). Kommen wir nun auf den nächsten Seiten zu den Benchmarks.
Der eine oder andere Anwender wird vielleicht auf die Bildschirmtastatur zurückgreifen.
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