ARTIKEL/TESTS / Dual-Channel: Noch immer ein Muss?

Performancerating und Fazit

Abschließend möchten wir die auf den vorherigen Seiten präsentierten Messungen noch in einem Schlusswort bewerten und in einer übersichtlichen Tabelle vergleichen. Alles in Allem, wenn man die Ergebnisse noch einmal reflektiert, kann durch den Einsatz von Dual-Channel noch immer ein Performancevorteil erreicht werden. Gerade bei Intel-Plattformen, wie im Test gezeigt, wird dieser Unterschied aber immer geringer, was verschiedene Gründe hat.

Bei modernen Plattformen rücken beispielsweise immer neuere Techniken bei der Sprungspekulation in Mikroprozessoren in den Mittelpunkt, um die Ausführungsgeschwindigkeit zu steigern. Durch die damit verbundenen höheren Hitraten bei spekulativen Programmausführungen können zusätzliche Speicherzugriffe vermieden werden, da benötigte Daten während der Ausführung vorheriger Befehle bereits in den Cache geladen wurden. Anschließend ist ein deutlich performanterer Zugriff auf das benötigte Datum möglich, da der RAM nun nicht mehr das bremsende Element ist. Wurde falsch spekuliert, tritt ein so genannter Cache-Miss auf und es müssen zusätzliche Taktzyklen für das Laden der tatsächlichen Daten in Kauf genommen werden (dem Cache-Miss in allen Leveln folgt ein Zugriff auf den RAM).

Ein Punkt der sich direkt daran anschließt sind die immer kleineren Strukturbreiten bei der Fertigung von Transistoren bzw. Prozessoren: Auf gleicher Fläche und mit weniger Energiebedarf kann heute schon deutlich mehr schneller Cache-Speicher On-Chip realisiert werden, als es noch vor vielen Jahren der Fall war. Dies dient wiederum zur Vermeidung von Cache-Misses, da schlichtweg mehr Daten gleichzeitig abgelegt werden können. Zusätzliche Cache-Ebenen mit mehreren Megabyte Speicherkapazität (L3-Cache) versuchen weiterhin die Ausführungsgeschwindigkeit vom Hauptspeicher zu entkoppeln. Nichtsdestotrotz ist ein schneller Hauptspeicher absolut notwendig und bringt zusätzliche Pluspunkte bei der Abarbeitung, was die Benchmarks gezeigt haben.

Performancevergleich (Dual-Channel als Referenz)
1x 1 GB 1x 2 GB
LAME-MT 3.97a Alpha 2 -0,6% -1,7%
TMPGEnc 4.0 XPress -1,2% -2,9%
MPEG Encoder 1.5.1 -1,6% -6,5%
Adobe Photoshop CS2 -9,7% -1,0%
3DMark06 1.1.0 -0,1% -0,1%
Crysis Demo -0,7% +0,3%
F.E.A.R. 1.08 -1,1% ±0,0%
Half-Life 2 "Lost Coast" -1,1% -0,5%
Quake 4 1.3 -1,4% -3,2%
WinAce 2.65 -0,8% -1,5%
WinRAR 3.70 -2,6% -2,9%
7-Zip 4.42 -0,5% -1,1%

Im Mittel sind die beiden Single-Channel Plattformen etwa 2 Prozent langsamer als das Dual-Channel-Pendant mit insgesamt zwei Gigabyte Speicherkapazität. Je nach Einsatzgebiet sind zwei Gigabyte Hauptspeicher nicht immer nötig und haben durch die höhere Latenz oftmals das Nachsehen gegenüber des 1 GB-Riegels. Viele Anwendungsgebiete machen ein Mindestmaß an Hauptspeicher aber unbedingt notwendig, wie dies im Falle von Photoshop deutlich zu erkennen ist. In einem unserer nächsten Artikel möchten wir zudem die aktuelle Frage klären, ob heutzutage ganze vier Gigabyte RAM bereits Sinn machen und ob Windows Vista hier Kapital daraus schlagen kann. Eine entsprechende Veröffentlichung ist für Anfang April diesen Jahres geplant.

Autor: Patrick von Brunn
Kurzvorstellung MSI MEG X570S Unify-X Max
Kurzvorstellung MSI MEG X570S Unify-X Max
MSI MEG X570S Unify-X Max

MSI bietet mit dem MEG X570S Unify-X Max ein AMD AM4-Mainboard der Oberklasse an. Wir setzen das Board auf einem unserer neuen Testsysteme im Testlab ein und möchten es kurz vorstellen.

18 RAM-Konfiguratio­n­en im Vergleichstest
18 RAM-Konfiguratio­n­en im Vergleichstest
18 RAM-Konfigurationen

Wie groß ist der Vorteil von Dual-Channel und hoch-getakteten RAM-Modulen? Wir haben uns insgesamt 18 Setups auf AMD- und Intel-Systemen angesehen und deren Performance verglichen.

Kurzvorstellung: PURE Black X58 von Sapphire
Kurzvorstellung: PURE Black X58 von Sapphire
Sapphire PURE Black X58

Sapphire bietet mit dem PURE Black X58 ein High-End-Mainboard für Intel-Prozessoren an. Wir möchten Ihnen das elegante Board für Overclocker in unserem Artikel kurz vorstellen.

Kurzvorstellung: H55-UD3H und H57M-USB3
Kurzvorstellung: H55-UD3H und H57M-USB3
GA-H55-UD3H und GA-H57M-USB3

In einer Kurzvorstellung möchten wir Ihnen heute zwei H55/H57-Boards von Gigabyte zeigen. Beide Platinen sind für die Verwendung von Clarkdale-CPUs mit HD-Grafik konzipiert.