Die neue GeForce RTX 3090 Ti basiert auf einer weiteren Ausführung der maximalen Ausbaustufen, dem GA102-Grafikchip. Die G102-350-GPU kann auf die vollen ca. 28 Mrd. Transistoren zurückgreifen und stellt das derzeitige Flaggschiff der GeForce-RTX-3000-Serie darf.
Entsprechend umfasst die neue GeForce in Summe 84 SMs mit satten 10.752 ALUs („CUDA-Cores“). Die Anzahl der RT-Kerne entspricht 84, die Tensor-Kerne sind mit 336 ebenfalls ebenso etwas mehr als bei der RTX 3090, der bisherigen Speerspitze der Familie. Ergänzt wird die 3090 Ti durch ein 384 Bit breites Speicherinterface zur Anbindung von GDDR6X-Speicher, der mit 24 GB in der Founders Edition gewohnt üppig ausfällt. Wie sich die Karte in Sachen Performance schlagen kann, klären wir anhand ausführlicher Benchmarks ab Seite 6 des Artikels. Der Vergleich der technischen Daten befindet sich am Ende dieser Seite.
Drei Axial-Lüfter zeichnen sich für die Kühlung der GeForce-GPU verantwortlich.
Die Leistungsaufnahme der Founders Edition gibt Nvidia mit 450 Watt an, was nochmals 100 Watt mehr als bei der Non-Ti-Version bedeuten. Diesen Wert übernimmt auch Board-Partner KFA2 für seine EX-Gamer-Variante, die über einen 12VHPWR-Anschluss inkl. Sense-Leitungen mit Leistung versorgt wird. Zuerst haben wir diesen Adapter bei der RTX 3090 Ti von INNO3D gesehen. Damit ist auch KFA seiner Zeit voraus, da dieser Standard noch nicht verbreitet ist, spätestens aber wohl in der nächsten AMD- und Nvidia-Generation überwiegend zu sehen sein dürfte. Mit PCI Express 5.0 wird dieser Anschluss zum Standard. Ob und wann allerdings alle neuen Karten verpflichtend auf den 12VHPWR-Anschluss setzen müssen, ist noch unklar. Alternativ legt der Hersteller einen passenden Adapter mit in den Karten (siehe Seite 3). Wer über ein Netzteil mit 12VHPWR-Anschluss verfügt, kann diesen natürlich nutzen. Mehr zur Leistungsaufnahme gibt es auf Seite 18 des Tests.
Den Boost-Takt hat der Hersteller ab Werk um 30 MHz auf 1.890 MHz angehoben (+1,6%). Der höhere Boost-Takt von 1.905 MHz setzt die Installation der Xtreme Tuner Plus Software und die Aktivierung des 1-Click-OC-Features voraus. Der Speichertakt ist gegenüber der Founders Edition unverändert, jedoch mit effektiv 10.502 MHz ohnehin höher als bei der RTX 3090. Hierbei kommt der neue Micron 16 Gbit GDDR6X-Speicher zum Einsatz, der im Vergleich zur vorherigen 8-Gbit-Version eine doppelt so hohe Kapazität und eine bis zu 15 % höhere Leistung bietet. Damit kommt die neue RTX 3090 Ti mit einseitiger Speicherbestückung rund um die GPU aus (siehe Foto auf Seite 3).
Die Karte benötigt drei volle Slots Bauhöhe im Gehäuse.
Das Triple-Slot-Kühlerdesign der Gamer EX von KFA ist zwar grundsätzlich schlicht gehalten, unauffällig ist die wuchtige Karte aber sicherlich nicht. Mit dabei ist eine RGB-LED-Beleuchtung (Lüfter + seitlicher Schriftzug), die über ein beiliegendes Sync-Kabel entsprechend per Software angesteuert werden kann. KFA2 hält für die Einrichtung der Beleuchtung einen entsprechenden 1-Click Sync Quick User Guide auf seiner Website bereit. Drei axiale Lüfter (2 x 102 mm + 1 x 92 mm) sorgen für Luftaustausch und Kühlung der Komponenten. Auf der Rückseite befindet sich eine schwarze Aluminium-Backplate, deren Oberfläche mit einem großen GeForce-RTX-Schriftzug versehen ist. Mehr zur Temperatur- und Geräuschentwicklung erfahren Sie auf Seite 18 des Tests.
Per NVLink können zwei Boliden miteinander verbunden werden.
Für die Stromversorgung ist ein 12VHPWR-Anschluss vorgesehen.
Am Slot-Bracket sind drei DisplayPorts und ein HDMI-Port vorhanden.
NVLink wird wie bei der GeForce RTX 3090 auch beim Ti-Modell unterstützt, womit die Kopplung zweier Grafikkarten möglich ist. Diese Multi-GPU-Lösung ist allerdings nicht mehr für Gamer relevant, anders als bei früheren Generationen mit SLI. Hingegen profitieren professionelle Anwendungen davon.
Hinsichtlich der Anschlussmöglichkeiten für Monitore bietet die neue GeForce RTX 1 x HDMI 2.1 und 3 x DisplayPort 1.4a. Die erhöhte Bandbreite von HDMI 2.1 ermöglicht erstmals eine einzige Kabelverbindung zu 8K-HDR-Fernsehern für Spiele mit ultrahoher Auflösung. Dank Unterstützung für AV1-Decodierung sind die Ampere-Grafikchips die ersten dedizierten GPUs, die es Spielern ermöglichen bis zu 8K-HDR-Internet-Videos bei um bis zu 50 Prozent reduzierter Bandbreite zu sehen.
Folgend die technischen Eckdaten im Vergleich mit der GeForce RTX 3090 und RTX 3080 Ti.
Hersteller | Nvidia | ||
Produktbezeichnung | GeForce RTX 3080 Ti | GeForce RTX 3090 | GeForce RTX 3090 Ti |
Logo | |||
Architektur | Ampere | ||
Grafikchip | GA102 | ||
Fertigung | 8 nm | ||
Transistoren | ca. 28,0 Mrd. | ||
CUDA-Cores | 10.240 | 10.496 | 10.752 |
Tensor-Cores | 320 (3. Gen) | 328 (3. Gen) | 336 (3. Gen) |
Raytracing-Cores | 80 (2. Gen) | 82 (2. Gen) | 84 (2. Gen) |
Basistakt | 1.365 MHz | 1.400 MHz | 1.560 MHz |
Boosttakt | 1.665 MHz | 1.700 MHz | 1.860 MHz |
FP32-Rechenleistung | 34.099 GFLOPS | 35.686 GFLOPS | 39.997 GFLOPS |
FP16-Rechenleistung | 34.099 GFLOPS | 35.686 GFLOPS | 39.997 GFLOPS |
ROPs | 112 | ||
TMUs | 320 | 328 | 336 |
Speichertakt | 9.502 MHz | 9.752 MHz | 10.502 MHz |
Speicherinterface | 384 Bit | ||
Speicherbandbreite | 912 GB/s | 936 GB/s | 1.008 GB/s |
Speichermenge | 12 GB GDDR6X | 24 GB GDDR6X | |
Interface | PCIe 4.0 | ||
Leistungsaufnahme | 350 Watt | 450 Watt |
Auf der Rückseite befindet sich eine große Backplate.
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