Mit dem GM107 hat Nvidia erstmals die Maxwell-Architektur zur Anwendung gebracht und präsentierte mit dem GM204 bereits Ende 2014 die überarbeitete, zweite Generation dieser Architektur. Während die ersten Generation noch mit einem Graphics Processing Cluster (GPC) an den Start ging, kommen bei der GTX 900 Familie bereits vier dieser GPCs zum Einsatz. Jedoch ist Maxwell 2.0 nicht einfach nur eine hochskalierte Variante der ersten Ausführung, denn auch im Detail gibt es weitere Modifikationen. Innerhalb eines GPC befanden sich bei Maxwell 1.0 noch fünf Streaming Multiprocessors (SMMs), was man beim GM204 auf deren vier reduziert hat. Der Aufbau eines einzelnen SMM wurde hingegen beibehalten, so dass jeweils 128 Shader und 8 TMUs enthalten sind. Jedem GPC stellt man zudem 16 ROPs zur Seite, was in Summe somit 64 ROPs ergibt. Vier einzelne 64 Bit Speichercontroller sorgen für einen insgesamt 256 Bit breiten Speicherbus. Gefertigt wird der GM204-Chip im bewährten 28 nm Prozess durch Partner TSMC.
Die KFA2 GeForce GTX 970 EXOC Sniper Edition mit eigener Kühllösung.
Bei der GeForce GTX 980 ist mit 2.048 die volle Anzahl der Shader-Einheiten verfügbar, welche bei der GTX 970 auf 1.664 reduziert wurde (nur 13 statt 16 SMMs je GPC). Kombiniert mit einem Basistakt von 1.126 MHz kommt die GTX 980 somit auf eine (SP-)Rechenleistung von satten 4.612 GFLOPS. Bei maximaler Taktfrequenz von 1.216 MHz erreicht die GM204-GPU sogar 4.981 GFLOPS. Bei der kleinen Schwester, der GTX 970, liegt der Basistakt bei 1.050 MHz und der Boosttakt bei 1.178 MHz. Daraus ergibt sich eine Rechenleistung von 3.494 (Basis) bzw. 3.920 GFLOPS (Boost). Über das 256 Bit breite Interface werden standardmäßig 4 GB GDDR5-Speicher betrieben. Die Frequenz beträgt dabei 3.506 MHz, was zu einem Speicherdurchsatz von 224.384 MB/s führt. KFA2 hat bei seiner EXOC Sniper Edition der GTX 970 nochmal einen oben drauf gesetzt und versieht die Karte mit einem Basistakt von 1.178 MHz (+12,2%) und einem Boosttakt von 1.329 MHz (+12,8%). Der Speichertakt bleibt hingegen unverändert und entspricht den Referenzvorgaben.
Die GTX 970 EXOC Sniper Edition von der Seite.
Gerade übertaktete Grafikkarten sollten natürlich gut gekühlt werden. Daher verbaut KFA2 auf dieser Karte nicht den Referenzkühler Nvidias, sondern eine – nach eigenen Angaben – sehr leistungsfähige und zugleich angenehm leise Doppel-Lüfter-Kühlung (axial, 92 mm). Drei Kupfer-Heatpipes sorgen hier in Kombination mit den Lüftern für eine effektive und zuverlässige Wärmeableitung. Ob die Karte die Versprechen des Herstellers halten kann, klären wir im weiteren Verlauf des Tests. Mehr dazu ab Seite 15. Positiv bleibt noch anzumerken: Mit einer Bauhöhe von zwei Slots werden die Dimensionen der Referenz nicht überschritten.
Am Slot-Bracket zeigt sich die Karte erwartet anschlussfreudig.
Auch seitens der Features hat sich einiges getan. Wichtigste Neuerung ist dabei vor allem die in der Vergangenheit viel diskutierte Unterstützung von DX-Feature-Level 12_1. Für gesteigerte Bildqualität sorgt man durch die Einführung von Multi-Frame Sampled Anti-Aliasing (MFAA) und Dynamic Super Resolution (DSR). MFAA erzielt nach Hersteller-Angaben eine Leistungssteigerung von bis zu 30 Prozent, obwohl aufgrund wechselnder Musterberechnungen für jeden Frame und jeden Pixel die Bildqualität nicht leidet, sondern die gewohnt hochwertigen, weichen Kanten erhalten bleiben. Mit der Unterstützung von DSR sind Maxwell 2.0 basierte Grafikkarten die ersten am Markt, die offziell Downsampling integrieren. Intern berechnet die Grafikkarte jedes Bild in einer höheren Auflösung und skaliert vor der Ausgabe auf den Monitor wieder herunter, was positive Auswirkung auf die resultierende Bildqualität hat. Externe Lösungen durch zusätzliche Tools gehören damit der Vergangenheit an. GPU Boost 2.0 und Adaptive Vertical Sync, das Tearing-Effekte verhindern soll, gehören ebenfalls zum umfangreichen Featureset der GPU.
Für die Ausgabe auf Multi-Monitor-Systemen stehen gleich mehrere Schnittstellen bereit. Dazu gehören ein Dual-Link-DVI-I (maximale Auflösung 2560 x 1600), ein Dual-Link-DVI-D, sowie HDMI (2.0) und ein DisplayPort (1.2), wovon die digitalen Typen für 4K-Auflösungen geeignet sind. Folgend die technischen Eckdaten im Überblick und im Vergleich mit AMDs Radeon R9 290X und der GeForce GTX 980.
Hersteller | AMD | Nvidia | Nvidia |
Produktbezeichnung | Radeon R9 290X | GeForce GTX 980 | GeForce GTX 970 |
Logo | |||
Grafikchip | Hawaii | GM204 | GM204 |
Fertigung | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
Transistoren | ca. 6,2 Mrd. | ca. 5,2 Mrd. | ca. 5,2 Mrd. |
Shader-Einheiten | 2.816 (1D) | 2.048 (1D) | 1.664 (1D) |
Basistakt | - | 1.126 MHz | 1.050 MHz |
Maximaltakt | 1.000 MHz | 1.216 MHz | 1.178 MHz |
SP-Rechenleistung | 5.632 GFLOPS | 4.612 GFLOPS (Basis) 4.981 GFLOPS (Boost) |
3.494 GFLOPS (Basis) 3.920 GFLOPS (Boost) |
ROPs | 64 | 64 | 64 |
TMUs | 176 | 128 | 104 |
Pixelfüllrate | 64.000 MPixel/s | 72.064 MPixel/s (Basis) 77.824 MPixel/s (Boost) |
67.200 MPixel/s (Basis) 75.392 MPixel/s (Boost) |
Texelfüllrate | 176.000 MTexel/s | 114.128 MTexel/s (Basis) 155.648 MTexel/s (Boost) |
109.200 MTexel/s (Basis) 122.512 MTexel/s (Boost) |
Speichertakt | 2.500 MHz | 3.506 MHz | 3.506 MHz |
Speicherinterface | 512 Bit | 256 Bit | 256 Bit |
Speicherbandbreite | 320.000 MB/s | 224.384 MB/s | 224.384 MB/s |
Speichermenge | 4 GB GDDR5 | 4 GB GDDR5 | 4 GB GDDR5 |
DirectX (Feature-Level) | 11_2 | 12_1 | 12_1 |
Multi-GPU | 4-Way CrossFireX | 4-Way SLI | 3-Way SLI |
Stromsparmechanismus | √ (ZeroCore) | √ | √ |
Leistungsaufnahme typ. | 250 Watt | - | - |
Leistungsaufnahme max. | - | 165 Watt | 145 Watt |
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