Die HyperX Savage SSD setzt auf A19 nm MLC-NAND aus den Fertigungshallen von Toshiba.
In den vergangenen Monaten haben viele Hersteller den Umstieg auf kleinere Strukturbreiten vollzogen und setzen vermehrt auf 20 nm Flashes, oder wie Crucial sogar bereits auf Speicher mit lediglich 16 nm Strukturbreite (siehe MX100 mit 256 oder 512 GB) oder wie die M6V von Plextor auf 15 nm MLC NAND. Dadurch wird unter anderem eine Reduktion der Herstellungskosten erzielt (verglichen mit 25 oder 32 nm). Dies wird möglich, da durch den geringeren Platzbedarf mehr Chips aus einem 300 mm Silizium-Wafer gewonnen werden können und die Produktion insgesamt (kosten)effizienter abläuft. Dadurch entstehende preisliche Vorteile kann man mehr oder weniger direkt an den Endkunden weitergeben und für eine attraktive Preisgestaltung sorgen. Auch die Verfügbarkeit ist ein direkt davon abgeleitetes Thema. Crucial kann sich dabei direkt der Technologien und dem Know-How von Mutterkonzern Micron bedienen und hat gegenüber vieler Mitbewerber, die extern zukaufen müssen, deutliche Vorteile. Intel hat als weltweit agierender Chipgigant mit eigenen Produktionsstätten ohne vielfältige Möglichkeiten. OCZ gehört seit einiger Zeit zum Toshiba-Konzern und hat dadurch ähnliche Vorzüge erhalten. Plextor bedient sich aus dem großen Angebot von Partner Toshiba.
Noch ein paar Worte zum Trend hin zu geringeren Strukturbreiten, denn wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten: Nachteilig wirkt sich die Reduktion der Strukturbreite nämlich auf die Lebenserwartung der Speicherzellen aus, denn die maximal mögliche Anzahl von Schreib- und Löschzyklen (Program/Erase-Cycles) sinkt. Während beispielsweise bei einer Vertex 3 mit 29F64G08ACME2 NAND-Flashes (25 nm) noch 5.000 P/E-Cycles im Datenblatt nachzulesen waren, muss sich der Flash der Vertex 3.20 (29F16B08CCMF3, 20 nm) mit 3.000 Zyklen begnügen – was immer noch sehr viel ist. Ziel des Shrinks ist sowohl die Kosteneinsparung als auch die verbesserte Verfügbarkeit der Chips. Heutzutage sind Flash-Speicher ein fester Bestandteil in sehr vielen elektronischen Endprodukten (Smartphones, Tablets etc.) und der entsprechend steigende Bedarf lässt sich dadurch abfangen. TLC ist eine weitere Alternative, derer sich OCZ bei der Trion 100 bedient. Toshiba bietet als starker Partner das dazugehörige Know-How, Technologien und Fertigungsstätten sowie durch entsprechend hohe Stückzahlen auch preislich attraktive Speicherchips.
Single-Level Cell (SLC) | Multi-Level Cell (MLC) | Triple-Level Cell (TLC) | |
Bits per Cell | 1 | 2 | 3 |
P/E-Cycles | 100.000 | 3.000-5.000 | 1.000-1.500 |
Read Time | 25 µs | 50 µs | 75 µs |
Program Time | 200-300 µs | 600-900 µs | ~900-1350 µs |
Erase Time | 1,5-2 ms | 3 ms | ~4,5 ms |
Der größte Konkurrent des 1x nm MLC im günstigen Entry-Level heißt TLC und findet unter anderem bei Samsung und nun auch bei OCZ Verwendung. TLC-Zellen (Triple-Level Cell) sind in der Lage bis zu drei Bit zu speichern, die durch acht unterschiedliche Schaltzustände abgebildet werden. Dadurch kann eine deutlich höhere Speicherdichte erreicht werden, was wiederum die Kosten für entsprechende Endprodukte sinken lässt. Durch die höhere Anzahl unterschiedlicher Spannungsniveaus (TLC: 2^3 = 8 / MLC: 2^2 = 4) sind diese Zelltypen aber auch anfälliger für die Abnutzung und letztlich den Ausfall. Genaue Informationen über die Zuverlässigkeit sind aktuell nicht verfügbar, Samsung und OCZ geben jedoch drei Jahre Garantie auf entsprechende Laufwerke und die spezifizierten TBW (Terabytes-Written) deuten auf gute Haltbarkeit der Laufwerke hin. Bei den maximal möglichen P/E-Cycles von TLC-Zellen spricht man zur Zeit von 1.000-1.500. Noch fehlen Langzeitstudien und Erfahrungswerte, da es sich um eine neue Technologie im SSD-Bereich handelt, die zudem bislang nur von sehr wenigen Herstellern in entsprechenden Endprodukten eingesetzt wird.
Aktuell bietet Kingston die HyperX Savage SSD in vier verschiedenen Modellen an, die über unterschiedliche Speicherkapazitäten verfügen. Diese Modelle fassen 120, 240, 480 oder sogar satte 960 GB. Die Preise liegen bei 60, 90, 160 bzw. 360 Euro (Quelle: Geizhals.de, Stand: 02/2016), woraus sich Preise pro Gigabyte von 50 (120 GB), 38 (240 GB), 33 (480 GB) bzw. 38 Euro-Cent (960 GB) ergeben. Damit ist vor allem die Variante mit 480 GB besonders attraktiv. Seitens des Interface bietet Kingston die HyperX Savage ausschließlich als SATA3-Drives mit einer Bauhöhe von 7 mm an. Im Lieferumfang liegen jedoch, neben einer praktischen Klon-Software, ein Spacer für 9,5 mm Bauhöhe sowie ein Einbaurahmen für 3,5 Zoll bei.
Wie die unten stehende Tabelle zeigt, unterscheiden sich die Laufwerke jedoch nicht nur in ihrem Fassungsvermögen, sondern auch bei der resultierenden Performance – darauf sollte beim Kauf natürlich geachtet werden. Offizielle Angaben zur Haltbarkeit macht Kingston ebenso, wobei die Terabytes-Written (TBW) durchaus stark variieren. Mit umgerechnet 1,19 Drives Writes Per Day (DWPD; Anzahl der Schreibvorgänge auf einem Laufwerk je Tag) bietet das Modell mit 240 GB hier den Bestwert. Weitere Informationen zu unserem Testkandidaten mit 480 GB erhalten Sie auf den nun folgenden Seiten des Tests.
Kingston bietet alle genannten Modelle auch in einem SSD-Kit, was zusätzlich zum üblichen Lieferumfang ein externes 2,5"-Gehäuse, ein SATA-Kabel und einen Schraubendreher beinhaltet.
Modell | Rand. 4K Read | Rand. 4K Write | Seq. Read | Seq. Write | Haltbarkeit |
960 GB | 97.000 IOPS | 89.000 IOPS | 520 MB/s | 490 MB/s | 681 TBW |
480 GB | 92.000 IOPS | 89.000 IOPS | 520 MB/s | 500 MB/s | 416 TBW |
240 GB | 93.000 IOPS | 89.000 IOPS | 520 MB/s | 510 MB/s | 306 TBW |
120 GB | 93.000 IOPS | 83.000 IOPS | 520 MB/s | 350 MB/s | 113 TBW |
Der Lieferumfang der HyperX Savage SSD im Überblick.
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