ARTIKEL/TESTS / Mobiler Multimedia-Player: Zling Karla 5GB

Verarbeitung, Bedienung

Auf den ersten Blick macht der Zling Karla hinsichtlich der Verarbeitung einen durchaus souveränen Eindruck. Das Gehäuse ist komplett aus Metall gefertigt und daher auch äußerst stabil gegen mechanische Beanspruchungen jeglicher Art. Auch das Display wurde sowohl optisch als auch technisch gesehen sehr gut in das Gerät eingefügt. Sämtliche Bedienelemente bestehen aus Kunststoff und sind ausreichend dimensioniert, so dass man den Zling Karla 5GB auch ohne ein Höchstmaß an Fingerspitzengefühl ohne Probleme bedienen und durch die eigenen Multimedia-Inhalte navigieren kann. Der kleine Steuerknüppel in der Mittel verfügt über eine Gummioberfläche, damit man bei der Bedienung nicht abrutscht.

Die Bedienung des Zling Karla ist relativ simpel und nicht nur im Bereich der Software möglichst frei von umständlichen Konfigurationen gehalten. So liegt das gesamte Gerät recht gut in der Hand und man kann den Player, ähnlich wie zum Beispiel ein Handy, bequem per Daumen bedienen - alle nötigen Elemente sind optimal platziert und lassen sich ohne größere Probleme erreichen. Das wesentliche Bedienelement ist dabei der rote Stick in der Mitte: Mit ihm kann man die verschiedenen Menüpunkte wechseln und durch Druck auf die Mitte auch bestätigen. Die weiteren Tasten bedienen die Funktionen Play/Pause, Stop, Mode und Menü/Lock (im Uhrzeigersinn). Was die einzelnen Menüpunkte beinhalten, die verschiedenen Symbole zu bedeuten haben und wie man sich am geschicktesten durch die Navigation lotst, erfahren Sie im folgenden Abschnitt. Ebenso möchten wir auf die Inbetriebnahme der Video-Playback-Funktion eingehen.

Praxistest

Natürlich wollen wir neben den äußerlichen Betrachtungen auch auf den Praxiseinsatz des Zling Karla mit 5 GB Speichervolumen eingehen. So hat man das Hauptmenü recht schlicht gehalten und teilt die gesamte Navigation in sechs Menüpunkte auf - Musik, Foto, Film, Aufnahme, Radio, Setup. Das Setup-Menü dient der genauen Konfiguration des Gerätes. Hier kann man beispielsweise die Wiedergabemodi verwalten, ein gewünschtes Equalizer-Preset wählen, auf den DRM-Modus umstellen, eine favorisierte Sprache auswählen und vieles mehr. Mit dabei ist auch die Steuerung der Beleuchtung (Abschaltdauer nach letzter Bedienung) und der Autoabschaltung. Eine Tastensperre lässt sich ähnlich wie bei aktuellen Handys durch langes Drücken einer bestimmten Taste (Menü/Lock) aktivieren bzw. deaktivieren. Insgesamt gestaltet sich der Umgang mit dem Zling Karla 5GB sehr bequem, wozu auch der praktische Stick als Bedienelement beiträgt.

Dies lässt sich insgesamt auch für die Funktionalität der einzelnen Features sagen, doch hier ist leider nicht alles ganz perfekt. Sehr zufrieden sind wir mit der Wiedergabe von Musik, Fotos, Radio und der Aufnahmefunktion über das integrierte Mikrofon; Kritik müssen wir jedoch an das MPEG4-Playback richten. Leider unterstützt der Player nicht das automatische "Herunterkonvertieren" der Videodateien, was in der Praxis heißt, dass man zuvor das eigene Material auf dem PC umwandeln muss. VirtualDub ist allerdings auf der Treiber-CD vorhanden.

Hat man die gewünschten Dateien auf 128x128 Pixel und Xvid-MPEG4 kodiert, lassen sich diese nun problemlos abspielen. Ein herber Kritikpunkt ist jedoch die Performance des Video-Playbacks, da der Z-Cyber Zling Karla die Videos nicht mit erforderlichen 25 bis 30, sondern lediglich mit 12 Bildern pro Sekunde (FPS) abspielt. Die auf dem 1,5 Zoll großen Display ohnehin schon sehr klein dargestellten Filme werden dadurch beinahe zur Dia-Show und strengen vor allem die Augen des Betrachters sehr an. Hier sollte Z-Cyber bei der nächsten Revision unbedingt nachbessern, denn so ist die Film-Funktion praktisch nutzlos. Etwas unschön ist nebenbei auch die Windows-typische "Sanduhr" während der Wechsel in den Hauptmenüpunkten. Dies ist allerdings nicht bei jedem Seitenaufbau zu sehen.

Als positiv möchten wir noch die Möglichkeit der Playlistenverwaltung und der bequemen Navigation durch die eigens angelegten Ordner erwähnen. So kann man beispielsweise in den Musik-Ordner verschiedene Unterordner für die einzelnen Interpreten anlegen und darin wiederum Untereilungen für die jeweiligen Alben. Anschließend kann man sich durch die angelegte Struktur arbeiten und per Klick eine gewünschte Playliste zusammenstellen. Gesondert kann man, sollte man sauber ID3-Tags gesetzt haben, auch einfach alle Lieder eines gewünschten Interpreten, eines bestimmten Albums, etc. wiedergeben lassen. Sehr gut! Leider kann man diese erstellten Playlisten nicht am PC nutzen bzw. Listen die man am PC erstellt hat, auf dem Zling Karla wiedergeben.

Was wir leider konkret vermissen: Das Gerät kann nach dem Abschalten kein Musikstück an der letzten Stelle fortsetzen, ergo unterstützt es kein Resume. Ebenfalls wünschenswert wäre die dynamische Zunahme der Spulgeschwindigkeit, denn bei längeren Titeln ist man mit dem bisherigen, linearen Spulen teilweise sehr lange beschäftigt um zur gewünschten Stelle zu gelangen. Ein weiteres Problem ist auch das korrekte Anzeigen der Restspieldauer bei VBR- und ABR-codierten MP3-Files: Aktuell ist die Anzeige nur bei Standard CBR-codierten (Constant-Bit-Rate) MP3s möglich. Diese Punkte sollten sich vor allem durch eine bessere Firmware noch nachträglich ergänzen bzw. korrigieren lassen.

Autor: Patrick von Brunn
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