ARTIKEL/TESTS / INNO3D GeForce RTX 4060 Ti Twin X2 im Test

Das Preis/Leistungs-Verhältnis der RTX 4060 Ti mit 8 GB ist bei 1080p durchaus gut.

Auf den zurückliegenden 23 Seiten haben wir uns die GeForce RTX 4060 Ti von INNO3D ausführlich angesehen. Kommen wir also nun zum abschließenden Fazit des Tests.

Mit der AD106-GPU auf der RTX 4060 Ti und der AD107-GPU auf der entsprechenden Non-Ti-Version, rollt Nvidia die Ada Lovelace Architektur auch in niedrigeren Preissegmenten aus. Zum heutigen Zeitpunkt ist lediglich die RTX 4060 Ti mit 8 GB verfügbar, da die 16 GB Version und die RTX 4060 erst im kommenden Juli im Handel erscheinen werden.

Konzentrieren wir uns also zunächst auf die Bewertung der AD106-GPU, die technisch gesehen die gleichen Features wie ihre großen Geschwister bietet, inkl. z.B. DLSS 3. Nvidia hat den Chip, wie schon bei früheren Generationen, entsprechend nach unten skaliert und Funktionsblöcke in ihrer Anzahl reduziert. Reduziert sind dabei auch der Speicherausbau mit 8 GB und die Anzahl der PCIe-Lanes, die halbiert wurde. In Kombination wird das bei hohen Auflösungen zum Flaschenhals und oberhalb 1440p bricht die Karte stärker ein. Nvidia fängt dies zumindest teilweise durch einen größeren L2-Cache ab. Wie groß die Einbußen durch den mäßigen Speicherausbau tatsächlich sind, können wir erst final beantworten, wenn die ersten 16-GB-Modelle für einen Test zur Verfügung stehen. Egal wie man es dreht und wendet: 8 GB VRAM sind nicht mehr zeitgemäß und der Speicherbedarf wird künftig weiter zunehmen. Dass Nvidia überhaupt eine 16-GB-Variante anbietet, unterstreicht dies nur noch einmal. Der Mehrpreis dafür (549 vs. 439 Euro UVP) ist allerdings happig.

INNO3D bietet mit der RTX 4060 Ti Twin X2 ein „MSRP“-Modell an, das sich an der Founders Edition von Nvidia orientiert, aber über einen eigens entwickelten Kühler verfügt. Mit lediglich zwei Slots Bauhöhe ist die Karte schlank und sollte auch von der Länge her (250 mm) Platz in kompakteren Builds finden. Bei voller Belastung erreicht die GPU-Temperatur lediglich knapp 57 °C und bleibt damit ausgesprochen kühl. Mit gleichzeitig rund 38 dB(A) ist die Karte außerdem angenehm leise. Damit stehen die Temperaturen durchweg hohen GPU-Boostfrequenzen nicht im Wege ‒ in der Praxis konnten wir 2.820 MHz messen. Die gemessene Leistungsaufnahme lag bei 271 Watt (Gesamtsystem) und damit deutlich unterhalb der weiteren Testprobanden.

Preislich gesehen muss man für die INNO3D GeForce RTX 4060 Ti Twin X2 mit 8 GB derzeit rund 430 Euro einplanen (Quelle: Geizhals, Stand: 06/2023) und bekommt eine dreijährige Garantie mit dazu. In Sachen Preis/Leistung schneidet die Grafikkarte vor allem bei 1080p sehr gut ab (siehe Seite 23). Für einen Preis/Leistungs-Award fehlt es uns dennoch ein wenig an der Ausgewogenheit, denn bei steigenden Anforderungen verliert der Bolide deutlich an Boden in den Rankings.

Wer im Budget eingeschränkt ist und eine ordentliche, aber nicht sonderlich zukunftsorientierte Grafikkarte für gelegentliche Gaming-Sessions bei moderaten Auflösungen und Details sucht, kann bedenkenlos zum Custom Design von INNO3D greifen ‒ die Twin X2 ist eine sehr gute Umsetzung der RTX 4060 Ti. Wer ein paar Euro mehr zur Verfügung hat und es gerne etwas extravaganter möchte (z.B. RGB-Beleuchtung), wird im umfangreichen Lineup des Herstellers ebenso fündig. Besitzer einer RTX 3060 Ti oder RTX 3070, die sich womöglich Gedanken über einen Umstieg gemacht haben, können sich entspannt wieder zurücklehnen. Ob sich das Warten auf die 16-GB-Version der RTX 4060 Ti lohnt, klären wir in ein paar Wochen. Ebenso werden wir uns bereits in Kürze die Radeon RX 7600 von AMD ansehen, die ebenfalls im unteren Preisbereich mitmischt.

Autor: Stefan Boller, Andre Hembrock