Gigabyte Z170X-Gaming G1 Mainboard im Test

Features ohne Ende?

Seite 1: Gigabyte Z170X-Gaming G1

Vor etwa einem Monat hat Intel die neuen Skylake Prozessoren vom Stapel gelassen. Heute haben wir mit dem Gigabyte Z170X-Gaming G1 das erste Mainboard für die neue Z170 Plattform im Test. Ist man mit dem Z170X-Gaming G1 bereits in Sachen Preis Spitzenreiter, muss im Test erst noch gezeigt werden, ob sich das große Loch in der Geldbörse lohnt.

Das Z170X-Gaming G1 kommt als Topmodell der Intel Z170 Skylake Plattform von Gigabyte daher. Für die umfangreiche Ausstattung und vielen Funktionen möchte man einen recht happigen Betrag. Vergleichbares war bisher nur im Bereich der High-End Plattformen zu sehen. Der Umfang der Verpackung und die darauf aufgelisteten Features deuten bereits die Ausrichtung auf den High-End Bereich an.

Waren die G1.Sniper Modelle der Vorgänger Plattformen noch in grün und schwarz gehalten, erkennt man bereits bei der Verpackung die neue Farbgebung der „G1 Gaming“-Serie in rot und schwarz mit weißen Akzenten. Nachdem Gigabyte nach der Konkurrenz nun ebenfalls auf rot und schwarz setzt, unterscheiden man sich zumindest in der Farbgebung nicht mehr von den Gaming Modellen der Konkurrenz. Immerhin sticht man beim Z170X-Gaming G1 mit weißen Applikationen erfrischend aus der Masse heraus.





Layout

Das Gigabyte Z170X-Gaming G1 kommt im E-ATX Format daher und besitzt Abmessungen von 30,5 x 26,4 cm, passt also nicht in jedes ATX-Gehäuse. Hier sollte man vor dem Kauf prüfen ob das Gehäuse E-ATX kompatibel ist oder die Abmessungen klein genug für den Einbau in das eigene Gehäuse sind.

Als erstes ins Auge springt einem beim Blick auf das Mainboard sicherlich der voluminöse Kühlköper auf der Stromversorgung für den Prozessor. Der Kühlkörper ist dabei um den zentral gelegenen Sockel arrangiert und mit einer weißen Plastikabdeckung verkleidet. Zudem ist der Kühlkörper bereits für die Kühlung mit Wasser vorbereitet. Über eine Heatpipe ist der Kühlkörper mit einem weiteren Element auf dem Chipsatz verbunden. Die untere Hälfte ist wie üblich dominiert von den Erweiterungs-Slots und dem Chipsatz.


Der LGA1151 Prozessor-Sockel hat sich im Vergleich zu den Vorgänger-Plattformen nur im Detail verändert und besitzt identische Abmessungen, auch der Lochabstand für die Kühlermontage hat sich nicht verändert. Somit lassen sich auch für die Sockel LGA1150 oder LGA1155 spezifizierte Kühler auf dem Mainboard verbauen. Der Sockel musste durch die Unterstützung von DDR4 Arbeitsspeicher durch die Skylake Prozessoren verändert werden, so dass ältere Prozessoren nicht betrieben werden können. Auf der rechten Seite des Sockels finden sich somit vier Slots für DDR4 Speicher, gefolgt von Tastern für Power, Reset, CMOS-Clear, sowie OC und ECO. Zudem wurde am rechten Rand der ATX 24-Pin Anschluss platziert und zwei interne USB 3.0 Header verbaut, auch ein PWM Lüfteranschluss findet sich an dieser Stelle. Zwischen den Tastern kann der Anwender von einem Debug-Port außerdem den aktuellen Status des Boards ablesen.

Am oberen Rand des Z170X-Gaming G1 hat Gigabyte neben dem ATX 12V 8-Pin Anschluss einen weiteren PWM Lüfteranschluss, sowie den Anschluss für die Beleuchtung des Rearpanels verbaut. Zwischen Sockel und Speicherbänken finden sich zudem zwei PWM Lüfteranschlüsse für den Prozessor-Kühler. Oberhalb der Speicherbänke hat Gigabyte acht Messpunkte zum Abgreifen diverser Spannungen untergebracht.


In der unteren Hälfte hat Gigabyte einige weitere Highlights für den Anwender verbaut. Optisch am stärksten Sticht hierbei sicherlich der SoundCore 3D Chip von Creative heraus. Der Chip übernimmt die Audioausgabe und wird dabei von drei High-End Operations-Verstärkern (OPAMP) unterstützt. Hierbei setzt Gigabyte für die Front-Kanäle auf einen Burr Brown OPA2134 von Texas Instruments und auf zwei JRC NJM2114 für die Surround-Kanäle. Die OPAMPs sind dabei wie bereits bei älteren den G1.Sniper Modellen gesockelt ausgeführt und lassen sich somit austauschen. Bei Gigabyte läuft dies unter dem Namen „AMP-UP Audio“. An den Stereo Anschluss lassen sich durch den OPAMP auch Kopfhörer bis zu 600 Ohm betreiben

In der Mitte der unteren Hälfte finden sich die PCI-Express Slots. Hierbei wurden vier PEG Slots verbaut, wobei die ersten beiden elektrisch mit 16 Lanes und die unteren beiden mit acht Lanes pro Slot angebunden sind. Werden alle vier Slots bestückt, stehen jeder Erweiterungskarte lediglich acht Lanes zur Verfügung. Zwischen den PEG Slots hat man insgesamt drei PCIe 1x Slots verbaut, welche vermutlich über den verbauten ASMedia ASM1184e PCIe Switch angebunden wurden. Eine weitere Auffälligkeit stellt die Metall-Verkleidung der PEG Slots dar. Gigabyte möchte durch die Verkleidung eine bis zu 1,7 fach stärkere mechanische Belastung erreicht haben.


Zwischen den PEG Slots wurden außerdem zwei M.2 Steckplätze verbaut. Beide Ports sind dabei über vier PCIe 3.0 Lanes angebunden und könne somit eine Geschwindigkeit von bis zu 32 GBit/s bieten. Unterstützt werden dabei Karten mit M.2 Type 2242, 2260 und 2280. Die Steckplätze teilen sich dabei die PCIe Lanes mit je einem Sata-Express Port, so dass bei Belegung des entsprechenden Sata-Express Anschluss die Anbindung auf zwei PCIe 3.0 Lanes verringert wird. Die Geschwindigkeit sinkt dabei entsprechend auf 16 GBit/s.


Oberhalb der Slots ist ein weiterer PWM-Lüfteranschluss verbaut. Am unteren Rand findet man die üblichen internen Header für Frontpanel-Audio, USB 2.0 und TPM, das Systempanel sowie zwei PWM Lüfteranschlüsse. Außerdem finden sich mechanische Switche um zwischen Haupt- und Backup-BIOS zu wechseln und den Audio Gain der Audioausgänge anzupassen. Zudem ist ein ATX4P Anschluss zu finden, hierbei handelt es sich um einen Sata-Power Anschluss, welcher der Stromversorgung der PEG-Slots dient. Dies ist nötig, sobald mehr als eine Grafikkarte verbaut wird.

Auf der rechten Seite in der unteren Hälfte finden sich schließlich zehn Sata 6 GBit/s Anschlüsse. Hierbei sind von sechs Anschlüssen je zwei zu einem Sata-Express Anschluss gekoppelt, wodurch bei Benutzung zwei Sata-Ports entfallen.

Beleuchtung

In Sachen Beleuchtung setzt Gigabyte auf eine konfigurierbare und umfangreiche Lösung. Hierbei wird neben dem der Audiobereich, der Chipsatz und ein Schriftzug neben den Speicherbänken beleuchtet wird. Zudem lässt sich das Rearpanel beleuchten. Die komplette Beleuchtung kann im BIOS oder per Windows-Software farblich eingestellt werden. Hierbei stehen die sieben Farben Rot, Blau, Hellblau, Grün, Gelb, Pink und Weiß zur Verfügung. Wahlweise lässt sich die Beleuchtung des Rearpanels oder des Mainboards per Software deaktivieren.



Rearpanel

Das Rearpanel hat Gigabyte beim Z170X-Gaming G1 sehr umfangreich gestaltet. Neben zwei USB 2.0 Ports und einem PS/2 Anschluss finden sich die Anschlüsse für die WLAN-Antennen. In Sachen USB geht Gigabyte in die Vollen und verbaut weitere sieben USB 3.0 Ports, wobei der weiße Port der „Q-Flash Plus“ Funktion dient, um das BIOS ohne installierte CPU und RAM zu aktualisieren. Des weiteren wurden ein USB 3.1 Typ-C und ein USB 3.1 Typ-A Anschluss im Rearpanel untergebracht. Bei der verbauten USB 3.1 Lösung setzt Gigabyte auf einen Intel Thunderbolt 3 Controller, welcher kompatibel zu USB 3.1 ist, jedoch mehr Geschwindigkeitsreserven mit sich bringt. Laut Gigabyte können so zwei USB 3.1 Ports mit voller Geschwindigkeit genutzt werden. Ob auch Thunderbolt Geräte angeschlossen werden können, darüber schweigt sich Gigabyte aus.

Zur Verbindung mit der Außenwelt stehen neben WLAN 802.11ac zwei RJ45 Netzwerk Ports bereit. Beide Ports werden dabei von einem Qualcomm Killer E2400 Controller angetrieben und sind somit in ihrer Funktionalität identisch. Auch beim WLAN setzt Gigabyte auf einen Killer Chip, den Wireless AC 1535, welcher Übertragungsraten bis zu 867 MByte/s liefern soll.

Im Bereich Multimedia kann der Anwender auf die üblichen analogen Klinkenanschlüsse und einen digitalen optischen SPDIF Anschluss zurückgreifen. Kommt die in den Prozessoren integrierte Grafikeinheit zum Einsatz, lassen sich Ultra-HD (4k) Displays über den verbauten HDMI 2.0a Anschluss mit 60 Hz ansteuern. Da die Grafikeinheit der Skylake Prozessoren kein natives HDMI 2.0a bereitstellt, konvertiert Gigabyte den DisplayPort 1.2 Anschluss des Prozessors mittels eines Megachips MCDP2800 in HDMI 2.0a. Auf einen DisplayPort Anschluss muss also verzichtet werden.

Lieferumfang

Gigabyte legt dem Z170X-Gaming G1 eine ganze Reihe an Beilagen mit in den Karton. Neben einer ausführlichen Bedienungsanleitung und zwei Treiber-CDs, finden sich drei Nvidia SLI und eine AMD CrossFireX Brücke, sechs Sata und ein Sata-Express Kabel, sowie eine WLAN-Tischantenne.



Des weiteren findet sich ein U.2 (Mini-SAS) auf M.2 Adapter über den 2,5 Zoll SSDs mit bis zu 32 GBit/s angebunden werden können und ein USB 3.1 Panel für einen 5,25 Zoll Einbauschacht, welcher zwei weitere USB 3.1 Ports zur Verfügung stellt. Letzteres wird dabei über Sata-Express angeschlossen, wodurch zwei Sata Anschlüsse belegt werden.


Gigabyte Z170X-Gaming G1
Chipsatz:Intel Z170
Ram:4 x DDR4 2133
Grafik PCIe:2 x PEG 16x (elektrisch 16x oder 8x bei vier bestückten Slots; PCIe 3.0)
2 x PEG 16x (elektrisch 8x; PCIe 3.0)
Multi-GPU:AMD CrossFireX, Nvidia SLI
PCI(e):3 x PCIe 1x (PCIe 3.0)
Netzwerk:2 x 10/100/1000 Mbit (Qualcomm Atheros Killer E2400)
1 x W-Fi 802.11ac up to 867 Mb/s (Killer Wireless AC 1535)
Audio:5.1 HD Audio (Creative Sound Core 3D; 2 x JRC NJM2114 und 1 x TI Burr Brown OPA2134 OPAMPs)
USB / Firewire / Bluetooth:4 x USB 3.0 (4 x onboard; Intel Z170)
6 x USB 2.0 (2 x I/O Panel, 4 x onboard; Intel Z170)
7 x USB 3.0 (3 x I/O Panel, 4 x onboard; 2 x Renesas USB 3.0 Hub)
2 x USB 3.1 (2 x I/O Panel; 1 x Type-C; Intel Thunderbolt 3 Controller)

1 x Bluetooth 4.1
HardDisk:3 x SATA Express (oder 6 x Sata 6.0 Gb/s; Intel Z170)
4 x SATA 6.0 Gb/s (ASMedia ASM1061)
2 x M.2 Socket 3 M-Key (Type 2242, 2260, 2280; PCIe 3.0 4x, geteilt mit SATA Express; Intel Z170)
Fan:7 x PWM
Formfaktor:E-ATX (30,5 cm x 26,4 cm)
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